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Irrfahrt zum Krietzschwitzer Tierheim

Die Zufahrt zu Hund und Katze erfolgt jetzt von der Talseite aus. Mit der Beschilderung hapert es allerdings noch gehörig.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Besucher des Tierheims Pirna in Krietzschwitz haben momentan ein großes Problem. Die Ausschilderung zur Einrichtung von der Bundesstraße B 172 nahe der Obstscheune bei Krietzschwitz führt in eine Sackgasse.

© Grafik: SZ

Wer den zwei großen Schildern mit der Aufschrift „Tierheim Pirna“ folgt, biegt zunächst auf einen unbefestigten Weg ein. Nach nur rund 100 Metern versperrt ein breiter Holzzaun die Weiterfahrt zum Tierheim. Auf einem Schild steht der Hinweis „Privat - Durchfahrt verboten“. Ein dickes Ausrufezeichen unterstreicht das Verbot. Schlaumeier, die meinen, sie können über den Privathof der ansässigen Familie Erdmann dennoch zum Heim gelangen, irren gewaltig. Ein zweiter Zaun wurde weiter unten auf dem Weg errichtet. Hier ist endgültig Stop.

Enrico Erdmann hat klare Tatsachen geschaffen. Ihm gehört das Stück Weg, das bislang als Zufahrt zum Tierheim genutzt wurde. Vor zirka drei Wochen hat er die Zäune aufgestellt, sodass hier keiner mehr durchfahren kann. „Es ging nicht mehr“, sagt er. Denn nach Kanalarbeiten im Frühjahr und Sommer wurde die ehemals rumpelige Zufahrt zum Tierheim geebnet. „Nach Beendigung der Arbeiten war die Trasse kurze Zeit wieder geöffnet. Aber die Autos fuhren viel zu schnell hier entlang. Es war laut und staubte auch unerträglich“, begründet der Eigentümer diese doch etwas drastische Maßnahme. Außerdem seien zuletzt sogar schwere Lkws auf der Strecke gefahren. „Ich musste die Notbremse ziehen“, betont Erdmann.

Fremde stehen vor Bretterzaun

Trotz der Sperrung käme es häufig vor, dass Fremde die ehemalige Zufahrt zum Tierheim nutzen wollen und erfolglos umkehren müssen. Das erstaunt Enrico Erdmann nicht sonderlich. „Schließlich werden sie in eine Sackgasse geleitet. Die Stadtverwaltung Pirna muss die Ausschilderung ändern, sodass bei mir keiner mehr reinfährt“, lautet seine Forderung.

Diesem eindeutigen Ansinnen will das Rathaus in Pirna jetzt auch nachkommen. „Wir sind dran und werden die Schilder an dieser Stelle in Krietzschwitz zeitnah wegnehmen“, erklärt Stadtsprecher Thomas Gockel auf SZ-Nachfrage.

Künftig erreichen Angestellte und Besucher das Tierheim über die Verbindungsstraße Neundorf - Krietzschwitz und Weinleite. Die Hinweisschilder werden derzeit angefertigt und im Anschluss an den markanten Kreuzungen aufgestellt.

Das heißt im Umkehrschluss: Das bisherige Abbiegen von der Bundesstraße 172 ist nicht mehr möglich. „Gemeinsam mit der Leitung des Tierheims suchten wir nach der verkehrssichersten Zufahrt, die die Varianten von der stark befahrenen Bundesstraße ausschließt“, informiert der Rathaussprecher.

Für die neue Anfahrt wurde der letzte Abschnitt zum Tierheim befestigt, allerdings nicht grundhaft ausgebaut. Den Zustand dieser Strecke will die Stadtverwaltung dauerhaft überprüfen, um bei Schäden, wie zum Beispiel Auswaschungen nach Starkregen oder Schlaglöchern, sofort handeln zu können. Das verspricht Thomas Gockel. Bisher war diese Strecke von unten kommend lediglich für den Forst und landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Sie war extrem ausgefahren und marode (SZ berichtete).

Eine Mitarbeiterin des Tierheimes Pirna begrüßt, dass jetzt eine vor allem sichere Zufahrt zur Einrichtung gefunden wurde. Sie hofft, dass die neue Anfahrt umgehend beschildert wird. „Denn momentan müssen wir noch vielen Ortsunkundigen den Weg über die Weinleite zum Tierheim erklären“, sagt sie.

www.tierheim-pirna.de