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Intensivstation erweitert

Patienten können nach schwierigen Operationen in der Radebeuler Elblandklinik noch besser betreut werden.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul. Eine künstliche Hüfte eingesetzt. Das Knie kompliziert operiert. Nicht jeder Patient in der Radebeuler Elblandklinik ist ein 25-jähriger Fußballer, der vom OP-Tisch kommend wieder ins normale Patientenzimmer gebracht werden kann.

Schwester Carolin König mit direktem Blick in die neuen Patientenzimmer der erweiterten Intensivstation.
Schwester Carolin König mit direktem Blick in die neuen Patientenzimmer der erweiterten Intensivstation. © Norbert Millauer

Dr. Angela Möllemann nennt 1 850 Patienten, die 2016 nach einem schwierigen Eingriff auf der Intensivstation noch betreut werden mussten. Vor allem ältere Patienten, die mit mehreren Krankheiten nicht so widerstandfähig wie junge Leute sind. 15 Betten gibt es dafür. Wer hier am Tropf liegt, kann beatmet werden. Herzfunktionen werden überwacht. Das komplette Programm, was notwendig ist, damit der Körper samt Kreislauf die erste große Hürde nach der Operation nehmen kann.

15 Betten, das war immer eng, sagt Michael Schmidt, Verwaltungsleiter am Radebeuler Krankenhaus. Deshalb hatte er gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Philipp von Breitenbuch schon vor Jahren die Idee, Büros, die nicht mehr an dieser Stelle gebraucht werden, zu weiteren Räumen für Intensivpatienten umzubauen.

Wer zumindest schon im Fernsehen gesehen hat, was allein an Technik in solchen Zimmern vorhanden sein muss, kann erahnen, dass dies eine aufwendige Operation innerhalb des Klinikgebäudes werden würde. In den letzten Monaten ist das gelungen, und zwar neben dem großen Bauvorhaben, welches jeder schon im Hof erkennen kann. Die Büros wurden neu in weiter unten gelegenen Etagen etabliert. In der zweiten Etage gibt es jetzt vier neue, hochmodern ausgestattete Räume für Patienten zur intensiven OP-Nachsorge.

Die Fachleute an der Klinik nennen diesen Bereich mit seinen acht Betten und die dazugehörigen Monitore und Leitungen Intermedia-Care (IMC). Ein Unterschied zur direkten Intensivstation. Breitenbuch: „Hier werden die Patienten betreut, die nicht mehr beatmet werden müssen, aber dennoch noch nicht ins normale Patientenzimmer entlassen werden können.“

Die ersten frisch Operierten waren gestern schon untergebracht. Stets unter der Beobachtung von Pflegebereichsleiterin Carolin König und ihrem Schwesternteam – das Zimmer der Schwestern mit den Monitoren hat jetzt direkte Sicht durch Fenster in die neuen Patientenräume.

„Die neuen Betten bringen uns wesentliche Erleichterung in der Betreuung nach den Operationen“, sagt Verwaltungsleiter Schmidt. Neben den Patientenzimmern haben auch die Schwestern und der jeweilig verantwortliche Stationsarzt neue Aufenthaltszimmer auf der Etage bekommen.

In neun Monaten Bauzeit ist der Bereich entstanden. Rund eine Million Euro mussten dafür aufgewandt werden.

Zugleich geht der große Erweiterungsbau an der Elblandklinik Radebeul voran. Der Rohbau ist im Hof deutlich zu erkennen. Ende 2018 soll die neue Notaufnahme stehen. Anfang 2019 wird der zweite Teilbereich für die neuen OP-Säle im Bau beginnen. Innerhalb des Baugeschehens kommt auch die Cafeteria aus der jetzt dritten Etage wieder ins Erdgeschoss.

Im großen Neubau werden 22 Patientenbetten entstehen. Philipp von Breitenbuch sagt, dass damit nicht die Bettenzahl von jetzt 315 erhöht werden soll. Vielmehr sei beabsichtigt, im gesamten Krankenhaus nur noch Zwei- statt teilweise jetzt noch Dreibettzimmer anzubieten. In der Elblandklinik Radebeul sind 500 Mitarbeiter beschäftigt. Ein Fünftel davon Ärzte.