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Inklusion in Lieske groß geschrieben

Der Missionshof hat eine eigene Fußballmannschaft. Jetzt war man im Trainingslager in Herrnhut. Das kam sehr gut an.

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© privat

Oßling. Die Fußballmannschaft des Missionshofs Lieske trainiert einmal wöchentlich in der Turnhalle Oßling bzw. auf dem Sportplatz in Skaska. Zeitgleich trainiert die Mannschaft der SG Oßling/Skaska. Zwischen den ehrenamtlichen Trainern Andreas Landgraf und Felix Müller entstand die Idee, etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen und Barrieren in den Köpfen abzubauen. In Gesprächen zwischen den Mannschaftsleitern und der Heimleiterin wurde viel überlegt und diskutiert, wie das gelingen könnte. Einig war man sich, dass Inklusion nur über gelebte Beziehungen entstehen und nicht verordnet werden kann. Es entstand bei den Trainern die Idee eines gemeinsamen Trainingslagers in Herrnhut als inklusives Projekt. Eine Förderung über die Aktion Mensch wurde beantragt, und bereits im März erhielt man zur Freude aller die Zusage für eine Kostenübernahme des gesamten Projektes.

Für die Bewohner des Missionshofes und die Fußballer der SG Oßling/Skaska bedeutete das drei Tage intensives Training ohne Extrakosten für Übernachtung und Verpflegung, Herausforderung, Spaß, Anerkennung und neue Bekanntschaften. Viele der Spieler der SG Oßling/Skaska hatten noch nie näheren Kontakt zu Menschen mit einer geistigen Behinderung. Es bestehen noch viele Berührungsängste, aber zugleich die Bereitschaft und der Wunsch, daran etwas zu verändern. Auch für die Trainer eine neue Herausforderung, ein anspruchsvolles Training zu gestalten, ohne die Spieler zu überfordern, sowie ein entsprechendes Übungsprogramm zu erstellen und langfristig gemeinsame Spielelemente beim Training einzubauen, um so Inklusion besonders im dörflichen Umfeld voranzutreiben. Das war eine Bereicherung für beide Mannschaften, sind sich Jeannette Natzsch als Heimleiterin des Missionshofes, Felix Müller von der SG Oßling/Skaska und Andreas Landgraf von der Fußballgruppe des Missionshof Lieske einig. „Das Wochenende in Herrnhut wird allen noch lange in Erinnerung bleiben.“ (SZ)