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„Ingrid, sag ich mir manchmal, du hättest auch ruhiger leben können“

Als Dohnas Kulturverein 1993 gegründet wurde, kannte Ingrid Trute ihn nicht. Seit zwei Jahren ist sie Chefin und will es bleiben.

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© Daniel Schäfer

Dohna. Von Eins auf Sieben in 25 Jahren: Das ist der Dohnaer Kulturverein. Mit einer Gruppe begann er, nun sind es sieben – mehr sollen es aber nicht werden. Vorsitzende Ingrid Trute sagt warum und worauf sich der Verein stattdessen konzentriert.

Was haben Sie vor 25 Jahren gemacht und wie hörten Sie damals von der Gründung des Kulturvereins?

Ich habe damals noch in Dresden gelebt. Ich bin ehrlich, Dohna kannte ich nur von der Fahrt ins Müglitztal, nach Weesenstein und ins Osterzgebirge.

Vor zwei Jahren haben Sie die Verantwortung für den Verein übernommen. Haben Sie das schon bereut?

Nein, aber es gibt immer mal Situationen und Momente, in denen man sich sagt: „Nun ja, Ingrid du hättest auch ruhiger leben können.“

Der Verein ist von einer Gruppe, den Museumsfreunden, auf jetzt sieben gewachsen. Ist die achte schon in Sicht?

Eine klare Antwort, und da weiß ich den Vorstand hinter mir: Nein. Wir wollen kein weiteres Spartenwachstum.

Viele Vereine haben Sorge, neue Mitglieder zu finden. Wie machen Sie das?

Auf zündende Ideen warten und hoffen. Aber im Ernst, es ist nicht leicht, neue Mitglieder für die Mitarbeit im Verein zu finden. Unser Schwerpunkt liegt auf öffentlicher Präsenz, ob Dohnaer Weihnachtsmarkt und Hofnacht, Chorsingen, Museumsfeste, Mittelalterfeste, Martinsumzug, neuerdings auch Teilnahme am Lebendigen Schloss Weesenstein und an der Vereinsmeile in Heidenau. Aufrufe haben wenig gebracht, wir glauben, die Leute müssen sehen und erleben, was wir machen.

Ihre Vorgängerin hatte sich ja einige Zeit nach einer Nachfolgerin bzw. einem Nachfolger umgeschaut. Suchen Sie auch schon?

Maria Pautzsch hat den Verein zehn Jahre geleitet. Ich denke, nach zwei Jahren Vereinsvorsitz sollte man nicht schon an Rückzug denken. Die Zeit wird kommen, aber im Moment gibt es im Verein viele interessante Aufgaben und Aktivitäten. Wenn jedoch die Mitglieder der Auffassung sind, dass meine Zeit um ist, dann werde ich nicht am Stuhl kleben…

Das Gespräch führte Heike Sabel.

Der Verein feiert sein Jubiläum am Sonntag mit einem Festakt und einem geselligen Beisammensein im Gemeindesaal der Dohnaer Kirchgemeinde.