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Ein Pflegeheim für Hartha

Der Baubeginn ist für Oktober geplant. Doch bis dahin sind noch einige bürokratische Hürden zu nehmen.

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© Symbolbild/dpa

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Die Gerson & Schmidt GmbH hat einen Bauantrag für den Neubau eines Seniorenpflegeheimes mit einer Kapazität von 80 Plätzen an der Dresdener Straße neben dem Reinhardtstal gestellt. Das Unternehmen betreibt bereits seit 2006 ein Seniorenpflegeheim in Schönerstädt.

Die Mitglieder des Technischen Ausschusses der Stadt Hartha stimmten diesem Vorhaben zu. Die Entscheidung, ob gebaut werden darf, fällt allerdings die Bauordnungsbehörde des Landkreises Mittelsachsen. Außerdem sind noch zwei wesentliche Dinge zu klären. „Ja, wir wollen bauen. Aber dafür sind einige Voraussetzungen zu schaffen. Zum einen fehlt noch die endgültige Zusage für die Finanzierung und zum anderen muss, bevor gebaut werden kann, der Flemmingener Bach auf dem Areal an der Dresdener Straße umverlegt werden. Der verrohrte Bachlauf liegt zurzeit auf einem Teilstück des Geländes, auf dem gebaut werden soll. „Wird die Bachverlegung nicht realisiert, müssen wir unseren Bauantrag zurückziehen“, sagte Simone Gerson. Das ist auch Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) bekannt, der zur Ausschusssitzung betonte, dass es keine Kompromisslösung gibt.

Simone Gerson freute sich, dass alle Mitglieder des Technischen Ausschusses dem Vorhaben zugestimmt haben. „Es ist eine tolle Sache, wenn das Seniorenpflegeheim in der Innenstadt von Hartha entsteht. Sie wird damit aufgewertet“, so CDU-Fraktionschef Christian Köhler. Bevor die Mitglieder des Ausschusses zustimmten, hatten sie noch einige Fragen an Bauamtsleiter Ronald Fischer, der das Vorhaben nur kurz vorstellte, da es schon öfter im nichtöffentlichen Teil der Sitzung besprochen worden ist. Entstehen soll ein dreistöckiges Gebäude in Form eines H. Das Pflegeheim wird seinen Eingang zur Dresdener Straße haben, etwas zurückgesetzt von der Straße – so ist es geplant. Es soll viel Glas verbaut werden. „Alle Zimmer haben ebenerdige Fenster, sodass die Bewohner immer, egal ob sie im Sessel oder im Rollstuhl sitzen, einen guten Blick nach draußen haben“, sagte Simone Gerson. Das beratende Mitglied des Ausschusses Hartmut Reichenbach wollte wissen, ob mit der Baumaßnahme auch der Einbau einer Busbucht möglich ist. „Die Busse blockieren den Verkehrsfluss. Ein solches Vorhaben ist anzuraten“, so Reichenbach. Bauamtsleiter Ronald Fischer versteht das Anliegen. Doch zurzeit sei eine Umsetzung nicht möglich. „Wir können daran denken, wenn der Stadt die Straße gehört“, so Fischer. Zurzeit ist es eine Staatsstraße. Matthias Thiel (CDU) wollte wissen, ob mit der Zustimmung des Antrages durch die Ausschussmitglieder gleich gebaut werden könne. Doch das ist nicht der Fall. „Wir als Gemeinde geben nur eine Stellungnahme. Wir prüfen unter anderem, ob das Vorhaben ins Stadtbild passt. Die Entscheidung, ob gebaut werden darf, fällt das Landratsamt“, so Ronald Fischer. Erst danach könne das Vorhaben realisiert werden.

Zur Umverlegung des Flemmingener Baches hatte Christian Köhler noch Fragen. Der Bach soll auf dem Areal an der Dresdener Straße statt bisher in einem Rohr in einem offenen Graben verlaufen. Dafür ist unter anderem das Einverständnis der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes gefragt. „Wir sind zuversichtlich, dass es eine Zustimmung gibt und der Abwasserzweckverband Untere Zschopau (AZV) den Bach verlegen kann. Geklärt ist, dass es eine genehmigungsfähige Maßnahme ist“, sagte der Bauamtsleiter. Allerdings liege noch keine Genehmigung vor.

Renate Schröder von den Freien Wählern erkundigte sich nach den Parkplatzmöglichkeiten für die Besucher. „Die sind im Bauantrag ausgewiesen und werden sozusagen hinter dem Gebäude entstehen“, so Fischer. Geplant sind ebenso aufwendig gestaltete Terrassenflächen sowie eine Feuerwehrzufahrt. Die Freiflächen werden ebenfalls gestaltet. Entstehen soll das Seniorenpflegeheim unter anderem auf der Fläche, auf der einst die Häuser mit der Hausnummer 2 bis 10 gestanden haben und die im Jahr 2013 abgerissen worden sind. Die Häuser Nummer 4 und 8 gehörten der Wohnbau Hartha, Nummer 2 war Privateigentum und das Gebäude Nummer 6 ging in städtisches Eigentum über. Der Abriss wurde über den Stadtumbau Ost gefördert. In diesem Jahr wurde auch das Haus Nummer 10 abgerissen.