Merken

Im Reich der Brücke-Maler

Zum fünften Mal arbeiten in diesem Sommer Künstler am und im Roten Haus. Wer Lust hat, kann auch selbst kreativ werden. Mit fachkundiger Hilfe.

Teilen
Folgen
© Norbert Millauer

Von Sven Görner

Moritzburg. Das Wetter zeigte sich beim Pressetermin schon einmal von seiner besten Seite, um „En plein air“ – also im Freien – zu arbeiten. Dieses Motto haben Paola Alborghetti, Irene Wieland und Eckehard Fuchs für ihren Aufenthalt am Dippelsdorfer Teich gewählt. Vom 10. Juni bis 27. August wollen die drei Künstler dort arbeiten, ausstellen und mit Besuchern ins Gespräch kommen. Möglich ist das im Rahmen des Moritzburger Kunstsommers, den die gemeindeeigene Kulturlandschaft Moritzbug GmbH in diesem Jahr bereits zum fünften Mal veranstaltet.

Neu ist in diesem Jahr, dass die Teilnehmer für die gesamte Zeit ihr künstlerisches Schaffen an den Ort verlegen werden, den die Mitglieder der berühmten Dresdner Künstlergruppe „Die Brücke“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts für sich entdeckt hatten. Die damals entstandenen Arbeiten sind heute weltbekannt. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung immer in zwei Abschnitten und dabei wechselnden Künstlern konzipiert gewesen. Neu ist in diesem Jahr auch, dass die Aktivitäten der drei Teilnehmer ausführlich dokumentiert werden sollen. Was Eckehard Fuchs aufschreibt, wird im Internet unter: kunstsommer-moritzburg-2017.blogspot.de zu lesen sein. „Dort werden wir auch sich kurzfristig ergebende Sachen kommunizieren“, sagt der Künstler.

Neben Ausstellungen, die immer an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein werden, bietet der Kunstsommer ein umfangreiches Programm. Dazu gehören der Eröffnungsabend am 10. Juni ab 18.30 Uhr mit Lagerfeuer und Musik am See (Eintritt frei), vier ganz unterschiedliche künstlerische Workshops, die teilweise auch für Kinder geeignet sind, mehrere Künstlergespräche, die Open-Air Komödie „Der ganz normale Wahnsinn“ mit Alf Mahlo & Henriette Ehrlich am 1. Juli, die Buchvorstellung „Die Badende von Moritzburg“ mit musikalischer Begleitung am 6. August und die Abschlussveranstaltung mit der Jazzlegende Günter Baby Sommer & Katharina Sommer.

Die drei Künstler haben sich Gäste nicht nur für einige der Workshops und die Künstlergespräche eingeladen, sondern auch für einen besonderen Teil des Kunstsommers. Dafür kommen vom 3. bis zum 6. August fünf italienische Künstler des bekannten Landina-Projektes an das Rote Haus. Normalerweise malen diese in den Sommermonaten im Freien zwischen dem Lago Maggiore und dem kleinen Orta-See. In diesem Jahr wollen auch sie sich mit der Moritzburger Landschaft beschäftigen und mit einer Kontaktaufnahme zur Tradition der Brücke-Maler eine zeitgenössische Verbindung schaffen.

Für die Wahl-Radebeulerin Irene Wieland ist es nicht die erste Teilnahme am Kunstsommer. Mit weiteren Künstlerinnen der Dresdner Sezession 89 hatte sie bereits die Premiere 2013 mitgestaltet. In den vergangenen Tagen war sie schon viel mit kleinen Brettchen, Farben und einem Wasserkanister am Teich unterwegs gewesen. „Ich arbeite viel hier draußen. Auch zu anderen Jahreszeiten.

www.kunstsommer-moritzburg.de