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Im Oktober geht es los

Bauda erhält als erstes Dorf schnelles Internet, im November folgt Kleinthiemig. Die SZ erklärt Details der Bürgerversammlung.

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© Montage Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Im Oktober wird der erste Spatenstich erfolgen. In Bauda startet die Enso mit der Verlegung von Glasfaserkabel, im November soll Kleinthiemig folgen. Dazu gab es jetzt die Details auf einer Einwohnerversammlung im Kulturschloss.

Wie geht die Reihenfolge weiter?
Zuerst arbeitet die Enso Netz als Auftragnehmer westlich der Berliner Bahntrasse, dann östlich der Bahn. Dass mit Bauda bzw. Kleinthiemig gestartet wird, hat technologische Gründe. Laut Kai Czyszke von der Stadtverwaltung hat die Enso Startpunkte gesucht, wo sie die Leitung vom schon vorhandenen Enso-Glasfasernetz abnehmen kann. Die weitere Erschließung ergibt sich. So soll etwa Treugeböhla ab Mitte 2019 dran sein, Wildenhain Ende 2019. Bei den Dörfern von Los zwei – östlich der Bahn – startet Weßnitz kommenden Februar und Zschauitz wird zu Jahresende fertig sein. Es wird circa 3 000 Privatanschlüsse und 370 Unternehmensanschlüsse geben. Dafür werden auf 106 Kilometern Gräben ausgebaggert und 516 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Von den Ortsteilen wurde zudem Colmnitz bereits von der Telekom erschlossen, Görzig macht die Telekom noch.

Was muss der Bürger tun?

Die Enso sendet allen Grundstückseigentümern Gestattungsverträge für die Bauarbeiten zu. Nur wer diesen unterschreibt, erhält den Glasfaseranschluss kostenfrei in den Keller oder ins Erdgeschoss. Pro Hauptgebäude gibt es einen Anschluss. Im Vertrag wird die Anzahl der Wohnungen abgefragt. Zu diesen Verträgen berät die Verbraucherzentrale Sachsen am 4. Oktober ab 18.30 Uhr kostenfrei im Alberttreff. Auch Einzelberatung ist ab 19.30 Uhr möglich. Hier wird z. B. geklärt, welche Verpflichtungen die Unterzeichnung nach sich zieht. Die Enso schickt im zweiten Schritt einen Lageplan mit Abfrage nach Hindernissen auf dem Grundstück wie Brunnen oder unterirdische Hindernisse. Hier soll der Bürger die gewünschte Trassenführung einzeichnen. Sollte unmittelbar ein privater Tiefbau geplant sein, wird dazu ebenfalls um Mitteilung gebeten.

Wie läuft der Bau im Einzelnen?
Die Leistungserbringer stellen sich mit Ausweis auf den Grundstücken vor. Es gibt laut Christoph Rabe von der Enso Netz insgesamt elf Firmen aus der Umgebung, aber auch von weiter her. Das sind nicht nur Baufirmen, sondern auch Vermessungs- und Planungsfirmen. Verlegt werden die Überlandtrassen und die jeweilige Hauseinführung mit Kernbohrung. Gärten und Einfahrten werden laut Enso so wieder hergestellt wie vorgefunden. Ob die Glasfaserleitung im öffentlichen Raum in einem offenen Kabelgraben oder per Kabelrakete unter der Erde verlegt wird, entscheidet sich laut Ines Kadner von der Enso nach dem Bodenzustand oder eventuellen unbekannten Leitungen. Ab Herbst werden in den Ortsteilen weitere Infoveranstaltungen zum aktuellen Baufortschritt erfolgen.

Und wenn der Anschluss fertig ist?
Die Enso legt das Kabel bis zum sogenannten Medienwandler im Haus. Auch Wanddurchbohrungen werden erledigt. Dann ist es am Grundstücksbesitzer, sich für ein Internetprodukt zu entscheiden. Die Enso AG als Anbieter, vertreten durch den Händler Mike Preibisch am Hauptmarkt, bietet den Kunden im ersten Jahr einen vergünstigten Anschlusspreis an. Die regulären Monatspreise liegen derzeit bei 29,95 Euro für Internet und 34,95 Euro für Internet und Telefonie. Erreicht wird mit Glasfaserkabel eine Übertragungsgeschwindigkeit von 25 bis 100 Megabit, künftig sind 350 bis 500 Megabit möglich. Möglich ist aber auch ein Vertrag mit einem anderen Anbieter, zum Beispiel der Telekom. Gekauft werden muss in jedem Fall ein Router.

Wo kann man sich Hilfe holen?
Die Stadt will laut Kai Czyszke die Präsentation der Einwohnerversammlung im Kulturschloss ins Netz stellen (www.grossenhain.de/breitbandausbau). Auch die Enso bietet eine ausführliche Information auf www.enso.de/glasfaseranschluss. Hier gibt es einen Mustervertrag zum Gestattungsvertrag. Die Stadt ist über die Emailadresse [email protected] zu erreichen. Ansprechpartner sind Sandro Bockel, Rita Schumacher und Kai Czyszke. Bei der Enso Netz auf der Schillerstraße können Christoph Enderlein und Francis Rabe angesprochen werden.

Infos zum Vertrag: 4. Oktober, 18.30 Uhr, im Alberttreff