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Im Gleichschlag zum Ziel

Zur Benefizregatta Rudern gegen Krebs treten am Sonnabend 110 Teams an. Vier Patienten der Uniklinik haben hart trainiert.

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© Marion Doering

Von Nadja Laske

Ein ungewöhnlich laues Lüftchen weht über die Elbe und lässt den Vierer am Anlegesteg leicht schaukeln. Ein paar Hundert Meter elbaufwärts vom Schillergarten entfernt hat der Universitätssportverein der TU Dresden sein Bootshaus. Dort sind an diesem Septemberabend vier Ruderer mit ihrer Trainerin verabredet – zum letzten Training vor ihrem großen Wettkampf.

Wenn am Sonnabend oberhalb des Blauen Wunders 110 Teams zur Dresdner Ausgabe der bundesweiten Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ antreten, sind Christian, Jörg, Katrin und Barbara auch dabei. Seit Juni trainieren sie und sind inzwischen ein Team geworden. Dass sie als Krebspatienten das Uniklinikum Dresden und die Stiftung Leben mit Krebs vertreten, ist nicht ganz selbstverständlich. Schließlich bedeutet das Wettrudern für Laien eine große Herausforderung – konditionell, koordinatorisch und auch zeitlich. Man muss nicht krank gewesen sein, um am Gleichschlag der Ruder und an der Anstrengung auf dem Wasser zu verzweifeln. Das Quartett hat sich davon nicht abhalten lassen.

Als die Frauen und Männer das erste Mal im Ruderboot saßen, ging es noch nicht hinaus auf die Elbe. Zunächst übten sie im Becken des Rudervereins und merkten, dass da viel Arbeit wartet. Doch auch ihre Trainerin, Andrea Keller, gab nicht auf. Sie leitet die Psychosomatische Tagesklinik am Universitätsklinikum, rudert in ihrer Freizeit selbst seit vielen Jahren und bereitet die Mannschaft ehrenamtlich auf die Regatta vor.

Mit jedem Ruderschlag sammelt das Team Geld für Projekte, die krebskranken Kindern und Erwachsenen helfen, die Krankheit und ihre Folgen besser zu verkraften. Dank Sponsorengeldern, Startgebühren und Spenden kommen ihnen Therapien zugute, die sonst nicht bezahlbar wären. Die Stiftung Leben mit Krebs ist in diesem Jahr zum 100. Mal dabei und sorgt mit dafür, dass krebskranke Kinder in ihrer Bewegungsfähigkeit und Koordination gefördert werden. Auch Entspannungskurse für Krebspatienten der Uniklinik sind so möglich – entsprechend dem Credo der Stiftung: Moderne Krebsbehandlung ist immer auch eine Teamleistung.