Bautzen. Es ist ganz leicht, Egon Olsen auf die Palme zu bringen. Da reicht manchmal schon ein falsches Wort. Da donnert aus ihm ein ganzes Fluchgewitter mit „Piesepampel, Schwachmaten, Pullerköppe, Vollidioten und lausige Amateure“. Doch beim dritten Coup braucht der Ganovenboss nicht nur eine Vielzahl ausgefallener Schimpfwörter, sondern einen perfekten Plan, um seinem ewigen Widersacher, Bang Johansen, endlich das Handwerk zu legen und sich seine Millionen zu holen. Dabei bleiben Egon, Benny und Kjeld ganz bodenständig, obwohl es beim 23. Bautzener Theatersommer heißt: „Die Olsenbande hebt ab.“
"Die Olsenbande hebt ab" - Sommertheater 2018
Doch zuerst müssen die ausgeraubten Millionäre zurück nach Dänemark. Egon nimmt den Umweg über das Gefängnis. Da brütet es sich ja auch viel besser über einen neuen Plan. Seine „ziemlich besten“ Freunde versuchen es mit einem bürgerlichen Leben und mit richtiger Arbeit. Ihr vergangenes Leben würden sie dafür gern ad acta legen.
Aber Egon wäre nicht Egon, wenn er sich so einfach ins Abseits stellen ließe. Schließlich stachelt seinen Ehrgeiz auch noch seinen neuen Feind. Dem Schwarzen Baron hat er ein wertvolles Kunstwerk gestohlen. Selbstverständlich macht er schnell gemeinsame Sache mit Bang Johansen. Und der Polizei ist auch nicht immer über den Weg zu trauen.
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Doch Egons Parole ist klar: „Kapituliert wird nicht. Wir haben eine Schlacht verloren. Wir werden eine Schlacht gewinnen“, sagt er, um dann ins Königliche Theater einzubrechen. Dafür braucht es: zwei Vorschlaghammer, einen Dorn, eine Stichsäge, 24 Sprengladungen und die Partitur zum „Elfenhügel“. Der Olsenbanden-Fan ahnt nun. Das ist das Hors d’œuvre für die vielleicht bekannteste Olsenbanden-Szene. Zur Ouvertüre zu Elverhøj von Friedrich Kuhlau sprengen sich Egon, Benny und Kjeld gleich durch sieben Türen unter Bautzens Sternenhimmel. Selbstverständlich spielt bei der Inszenierung ein „richtiges“ Orchester.
Als Vorlage für das diesjährige Stück dienten der diesjährigen Auflage wieder die 13 Olsenbanden-Filme in der Defa-Synchronisation. Regie führte Lutz Hillmann, um Bühne und Spezialeffekte kümmert sich Ausstatter Miroslaw Nowotny. Die Musik arrangierte Tasso Schille – und das Publikum singt: „Egon, Benny. Kjeld reisen um die Welt, reisen bis nach Dänemark und holen sich ihr Geld ...“. Mächtig gewaltig. (SZ)