Von Tobias Winzer

Freital. Viel beschäftigt zu sein, gehört für Marc Bernhardt dazu. Der Somsdorfer Landwirt hat gerade noch den Mais vom Feld geholt. Jetzt hat er ein wenig Zeit, um über den Eibe-Verein und seine Ziel als dessen neuer Vorsitzender zu erzählen. „Es geht darum, den Verein besser im Dorf zu vernetzen“, sagt der 31-Jährige. Ein Verein von Somsdorfern und für die Somsdorfer – das soll der Verein künftig sein.

Seit Juni ist Bernhardt als Chef des Vereins offiziell im Amt. Der kommisarische Vorsitzende war er jedoch schon seit dem Ende des vergangenen Jahres, nachdem die bisherige Chefin Gisela Kalisch aus dem Verein ausgetreten war. Für Bernhardt begann der Neustart des Vereins aber bereits vor zwei Jahren, als die langjährige Vorsitzende Petra Schickert abtrat. „Der Verein hat bis dahin immer mehr so sein eigenes Ding gemacht“, sagt Bernhardt.

Das will er ändern und verweist auf erste Erfolge auf dem Weg dahin. „Wir haben wieder ordentlich Schwung reingebracht“, sagt Bernhardt. Seit 2016 organisiert der Eibe-Verein ein jährliches Drachenfest, die alljährlich stattfindende Kirmes wurde zu einem Familienfest gemacht und seit dem vergangenen Jahr gibt es wieder ein Sommerfest – als Nachfolger des Dorffestes, das Anfang der 2000er-Jahre zum letzten Mal stattfand.

Am kommenden Wochenende erlebt dieses Fest seine zweite Auflage. Am Sonnabend ist ab 14 Uhr zunächst ein Tischtennisturnier und parallel dazu ein Familien- und Kindernachmittag mit diversen Angeboten für groß und klein geplant. Am Sonntag steigt ab 10 Uhr ein Volleyballturnier – begleitet von einer Traktor-Fahrschule für Kinder. Das alles spielt sich rings um das Dorfgemeinschaftshaus an der Höckendorfer Straße 30 ab. Es ist das Zentrum Somsdorfs und auch die Lebensversicherung für den Eibe-Verein.

Denn dank der angeschlossenen Turnhalle und der Vermietung der Hallenzeiten an die Sportgemeinschaft Somsdorf und die Sabel-Schule hat der Eibe-Verein verlässliche Einnahmen „Das deckt die Hauptkosten“, sagt Bernhardt. Mit dem Zustand des Hauses will er sich aber keinesfalls zufriedengeben.

Er und die rund 20 aktiven Vereinsmitglieder wollen zunächst den Dachboden dämmen. Dadurch ginge zum einen weniger Energie im Winter verloren, sagt Bernhardt. Zum anderen könnte dort ein weiterer Raum für Treffen entstehen. Der Verein rechnet mit Kosten von rund 25 000 Euro und will nun das Gespräch mit der Stadt wegen einer möglichen Förderung suchen. Zudem soll das Dorfgemeinschaftshaus um einen Anbau erweitert werden. „Davon würden viele Nutzer profitieren“, sagt Bernhardt. Der Somsdorfer Elferrat bräuchte dringend einen Gemeinschaftsraum, die Sportler bräuchten zusätzlichen Platz zum Abstellen von Geräten. Der Eibe-Vereinschef schätzt, dass dafür ein sechsstelliger Betrag nötig sein wird. „Das wird ein langfristiges Projekt werden.“

Am wichtigsten ist Bernhardt aber, dass er mehr Somsdorfer für das gemeinschaftliche Dorfleben begeistern kann. „Es muss ja nicht gleich jeder in den Verein eintreten, aber ich würde mich freuen, wenn noch ein paar mehr dazukämen“, sagt er. Für ihn selbst ist das eine Selbstverständlichkeit. „Ich möchte mir später nicht vorwerfen lassen, nichts für den Ort getan zu haben.“