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„Ich liebe altes Meissener“

Sängerin Monika Martin feiert ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. In Dippoldiswalde zeigt sich die Österreicherin peppig.

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© Anne Huneck

Von Kathrin Schade

Dippoldiswalde. Mit „Sehnsucht nach Liebe“ hat Monika Martin ihr 21. Album veröffentlicht. Darauf schlägt sie deutlich poppigere Töne an als auf ihren Vorgänger-Alben. Derzeit ist die Sängerin mit der neuen Scheibe auf Tour, gastiert am 27. Mai in Dippoldiswalde. Die SZ sprach vorab mit der sympathischen Österreicherin per Telefon.

Frau Martin, zuallererst: Stimmt es, dass Sie Meissener Porzellan sammeln?

Ja, ich liebe altes Meissener. Es ist für mich das schönste Porzellan, was es gibt. Seit dem Jahr 2002 bin ich leidenschaftliche Sammlerin. Jedes Mal, wenn ich eine Tournee beende, fahre ich nach Meißen und kaufe mir als Belohnung selbst ein Geschenk. Allerdings gehe ich nicht in die Manufaktur, sondern zu einem Händler, da ich ja Alt-Porzellan sammle.

Wie viele Stücke haben Sie denn?

Oh, das kann ich leider gar nicht sagen. Ich habe sie noch nie gezählt. Aber es sind traumhafte Raritäten darunter, die 155 Jahre alt sind. Alle echt und zertifiziert. Übrigens: Den Kontakt zum Verein „Freunde des Meissener Porzellans“ habe ich von meinem Fanclub aus Sachsen bekommen.

Nach Meißen führt Sie ja Ihr Tourneeplan nicht, dafür aber ganz in die Nähe – nach Dippoldiswalde. Was erwartet die Zuschauer?

Ich darf ja mein 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Etwas, was keine Selbstverständlichkeit ist. Ich bin schon eine ganz Fleißige, aber dieses Bestehen hat nicht nur mit Fleiß zu tun, sondern auch mit dem Publikum. Ob es mich mit meinen Liedern mag oder nicht. Aber offensichtlich gefällt es vielen Menschen, sonst könnte man sich 20 Jahre nicht in der kurzlebigen Musikbranche halten. Mein Publikum kann sich auf eine nahezu dreistündige Show freuen, die alle großen Hits beinhaltet. Von damals bis heute. „La Luna Blu“, „Heute fühl ich mich wie zwanzig“, „Das kleine Haus am Meer“. Und natürlich auch Songs von meinem aktuellen Album „Sehnsucht nach Liebe“. So heißt ja auch die Tour.

Sie kommen sogar mit Band. Demzufolge gibt es keine Musik aus der „Konserve“. Wie wichtig ist Ihnen das?

Total wichtig. Ich bin ja eine Vollblutmusikerin. Deshalb ist es schon immer mein Ziel gewesen, mit Band auf Tour zu gehen. Diesen Wunsch hat mir der Veranstalter Joseph Thomann erfüllt. Und ich freue mich schon sehr auf die 24 Konzerte, bei denen mich die Band und zwei Chorsängerinnen begleiten. Denn das ist für mich Musik machen.

Seit 20 Jahren sind Sie für Ihre stillen Lieder bekannt. Aber die Songs auf Ihren letzten beiden Alben sind peppiger, flotter. Ist das als ein Anpassen an den Schlagerboom zu verstehen?

Nein, ich habe mich noch nie nach einem Trend gerichtet, sondern immer die Musik gemacht, die mir gefällt. Egal ob sie modern war oder nicht. Für mich als Sängerin ist es wichtig, auch die zweite Seite der Medaille zu leben, nämlich die flotte, tanzbare Musik. Diesen Weg habe ich auf meinem aktuellen Album fortgesetzt. Stille Lieder, Balladen werde ich nach wie vor singen. Aber jetzt geht musikalisch zwischendurch auch mal die Post ab.

Sie haben zahlreiche Duette aufgenommen, unter anderem mit Karel Gott, G. G. Anderson, dem Nockalm Quintett ... Gibt es da noch einen Wunschpartner?

Ja, ich würde zu gern mit Nana Mouskouri singen. Sie ist schon die Grand Dame. Meine Stimme wird auch sehr oft mit ihrer verglichen. Was mich natürlich sehr freut und ehrt. Ich durfte ihr damals die „Krone der Volksmusik“ in der Show von Gunther Emmerlich überreichen. Das war für mich ein wunderbarer Höhepunkt.

Vor der Sängerin Monika Martin gab es noch ein anderes Leben ...

Ja, ich war Zeichenlehrerin, habe Kunstgeschichte studiert und meinen Doktor gemacht. Denn meine Eltern sagten zu mir: Erst lernst du etwas G’scheites, und dann kannst du Musik machen! Heute bin ich ihnen für diese klare Vorgabe sehr dankbar. Kunstgeschichte und Musik sind für mich keine unterschiedlichen Welten, vielmehr ergänzen sie einander. Ob Malerei, Musik, Tanz, Schauspiel – das alles ist doch Kunst.

Aber aus der Zeichenlehrerin wurde letztlich doch eine Sängerin, denn Sie haben auch Sologesang studiert ...

Gesungen habe ich eigentlich schon immer. Denn ich musste ja während meines Studiums finanziell über die Runden kommen. Von 1986 bis 1992 war ich Leadsängerin bei den „Heart Breakers“. Das war meine wichtigste Basis für das jetzige Bestehen. Denn man kann aus keinem Buch lernen, wie man einen Auftritt absolviert, sondern das muss man erfahren. Als die Tanzband sich dann auflöste, habe ich mir gesagt: Okay, dann versuche ich es als Solistin.

Gibt es schon Zukunftspläne?

Anfang 2018 kommt die neue CD, das 22. Album auf den Markt. Daran arbeite ich schon fleißig. Und mein Wunsch wäre es, im nächsten Jahr vor Weihnachten wieder eine Kirchentour starten zu können. Aber über ungelegte Eier möchte ich noch gar nicht sprechen.

Sind Sie verliebt, verlobt, verheiratet?

Verliebt bin ich immer wieder. Aber derjenige weiß es oft gar nicht. Ich lebe schon viele Jahre allein. Weil: Mit 20 Jahren lässt man sich allerhand einreden. Aber mit 54 hat man schon so seine Macken und seine Vorstellungen vom Leben.

Sie feierten am 7. Mai Geburtstag, Ihren 55. Haben Sie Probleme mit dem Älterwerden?

(lacht) Ich hatte einmal – aber nur ganz kurz – eine Midlife-Crisis. Das war zu meinem 50. Geburtstag. Aber jetzt ist alles okay, stört es mich nicht mehr. Es ist ja schließlich nur eine Zahl.

Monika Martin & Band am 27. Mai, 16 Uhr, im Kulturzentrum Parksäle in Dippoldiswalde; Einlass ab 15 Uhr, Tickets für 39,90 Euro gibt es in allen SZ-Treffpunkten, in den Parksälen und an der Abendkasse.

Am Mittwoch vergibt die SZ für dieses Konzert 3 x 1 Freikarte an die ersten Anrufer zwischen 14 und 14.05 Uhr unter Tel. 03504 64255160.

Teilnehmen können alle Besitzer der SZ-Card. Halten Sie bitte beim Anruf Ihre Karten-Nummer bereit.