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Hubschrauber kalken die Wälder

Das basische Mineral soll Umweltschäden vergangener Jahrzehnte kompensieren. Derzeit Kreisen die Helikopter über Tharandt und Rabenau.

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© Egbert Kamprath

Von Annett Heyse

Tharandt/Rabenau. Über dem Tharandter Wald geht es in den nächsten Tagen etwas lauter zu. Südlich von Grillenburg und östlich der Straße von Grillenburg nach Klingenberg wird Kalk ausgebracht. Darüber hinaus fliegen die Hubschrauber auch über dem Rabenauer Forst. Gekalkt werden 780 Hektar Waldflächen im Besitz des Landes sowie 63 Hektar Kommunal-, Kirchen- und Privatwald. Ausgebracht werden drei Tonnen Kalk je Hektar. Insgesamt verstreuen die Hubschrauber mehr als 2 500 Tonnen Kalk und werden dafür je nach Witterung vier bis sechs Wochen benötigen.

Es handele sich dabei aber nicht um eine Düngung des Bodens, sondern um eine Schutzmaßnahme, erklärt Denny Werner vom Forstbezirk Bärenfels. „Der Kalk gleicht schädliche Eintragungen aus vergangenen Jahrzehnten aus“, erklärt er. Das basische Material bewirkt, dass sich der pH-Wert des Bodens verbessert. Damit wird die Grundlage für das Wachsen gesunder Mischwälder gelegt. Seit Jahren setzt das Land Sachsen auf den Waldumbau. Monokulturen wie beispielsweise schnellwachsende Fichtenwälder gehören längst der Vergangenheit an.

Die Förster setzen vielmehr auf standorttypische Baumarten. Damit diese besser gedeihen, wird gekalkt. Der Übersäuerung des Bodens wird dadurch entgegengewirkt.

Dass die Arbeiten ausgerechnet in den Sommerferien durchgeführt werden, lasse sich leider nicht vermeiden, so Werner: „Das ist von der Witterung her die beste Jahreszeit für die Kalkung. Zudem ist die Setz- und Brutzeit der Vögel nun vorüber.“ Die Wege in den betroffenen Gebieten sind gesperrt, Schilder weisen Waldbesucher darauf hin. An den Wochenenden ruhen die Arbeiten, dann können Wanderer und Radfahrer im Wald unterwegs sein.