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Hohe Feinstaub-Belastung in Dresden

In den letzten Tagen sind die Grenzwerte deutlich überschritten worden. Wann wird die Luft wieder sauberer?

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© dpa

In Dresden ist der Feinstaub-Grenzwert in diesem Jahr schon mehrmals überschritten worden. Bei knapp 80 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag der Tagesmittelwert am Neustädter Bahnhof am vergangenen Donnerstag. Es war der fünfte Tag, an dem die Grenze von 50 Mikrogramm dort nicht eingehalten wurde. Ähnlich hohe Werte wurden an der Bergstraße gemessen.

Abgase von Autos, Heizungen und Industrie sind ein Grund. Teilweise werden sie nach Sachsen geweht. Laut Landesumweltamt sei aber auch das Wetter schuld an der dreckigen Luft. Vergangene Woche zum Beispiel herrschte an mehreren Tagen eine sogenannte Inversionswetterlage. Dabei sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Sie durchmischen sich kaum noch, sodass sich Luftschadstoffe ansammeln können. Seit dem Wochenende hat sich die Lage entspannt. Wind hat die Feinstaub-Partikel weggeweht. Am Dienstag sind am Neustädter Bahnhof nur 30 Mikrogramm im Schnitt gemessen worden, an der Bergstraße noch weniger.

Die Regeln der Europäischen Union sehen vor, dass die Feinstaubgrenze an höchstens 35 Tagen im Jahr überschritten werden darf. Andernfalls müssen die Behörden handeln. Denkbar sind beispielsweise Fahrverbote für Laster, aber auch die Einführung einer Umweltzone, wie es sie bereits in Leipzig gibt.

Dresden hat sich mit einem neuen Luftreinhaltsplan das Ziel gesetzt, die Luft sauberer zu bekommen. Eine erste Maßnahme: Ein Blitzer soll an der Bergstraße dafür sorgen, dass die Autos bergauf nicht aufs Gas drücken und somit besonders viele Schadstoffe ausstoßen. In den ersten Stunden löste das Gerät über 200-mal aus. (SZ/sr)