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Hoffnung für Papierfabrik Hainsberg

Das Insolvenzverfahren wegen finanzieller Probleme soll Anfang 2018 beendet sein. Einen Teilerfolg gibt es schon.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. Die in finanzielle Schieflage geratene Hainsberger Papierfabrik scheint auf dem Weg der Gesundung. Im April hatte das Unternehmen einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. „Der Geschäftsbetrieb bei der Papierfabrik läuft unverändert weiter“, sagt ein Sprecher des Beratungsunternehmens Schultze & Braun. Bei der Firma ist Andreas Elsäßer angestellt, der seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens als dritter Geschäftsführer neben den bisherigen Chefs Dietrich Arnhold und Krystyna Saworska fungiert.

In den vergangenen Wochen habe die Geschäftsleitung einen Insolvenzplan erarbeitet. „Noch im Dezember rechnen wir damit, dass das Amtsgericht Dresden als zuständiges Insolvenzgericht einen Termin festsetzt, an dem die Gläubiger über die Annahme des Plans abstimmen können.“ Ziel sei es, das Verfahren bis spätestens Ende Januar aufzuheben. Der Insolvenzplan ist den Angaben zufolge bereits mit den wesentlichen Gläubigern besprochen. Diese hätten Unterstützung signalisiert.

Die finanziellen Probleme hängen mit einer Havarie im Produktionsgebäude im Jahr 2014 zusammen. Die Schäden mussten bei laufendem Betrieb beseitigt werden. Das führte dazu, dass sich die Arbeiten in die Länge zogen und letztlich viel teurer wurden. Außerdem fielen etwa zur gleichen Zeit zwei Großaufträge für die Papierfabrik weg. Die fehlenden Einnahmen wurden zwar durch andere Aufträge wieder kompensiert. Das Finanzloch wegen der Havarie konnte jedoch nicht geschlossen werden. In dem Insolvenzverfahren geht es darum, sich mit den Gläubigern zu verständigen. Dabei könnten sie zum Beispiel auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten oder der Papierfabrik eine längere Frist zur Zahlung einräumen.

Die Papierfabrik wurde 1838 gegründet und erwirtschaftet heute mit Recyclingdruckpapieren in den vier Produktgruppen Druckpapiere, Büropapiere, Briefumschlagpapiere und Spezialverpackungspapiere einen Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro. 120 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Arbeitsplätze sind trotz des Insolvenzverfahrens nicht gefährdet.