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Hirschblut bleibt Hirschblut

Obstland-Gruppe präsentiert beim Apfeltag in Leisnig neue Fruchtwein-Kreationen. Aber einer hat Bestandsschutz.

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© Christian Kluge

Von Christian Kluge

Leisnig. Großes Gedränge gab es bei der 14. Auflage des Apfeltages der Obstland Dürrweitzschen AG in Leisnig an fast allen Ständen – aber noch mehr als bei den Äpfeln am Weinstand, wo die vier überarbeiteten Fruchtweinsorten von Sachsenobst zur Verkostung und zum Kauf bereitstanden. „Wir haben in diesem Jahr rund 10 000 Liter Wein abgefüllt“, berichtet Gebietsverkaufsleiterin Sabine Talaga in der Lagerhalle der Leisniger Obstgarten GmbH.

Die Besucher drängten sich in der Halle vor den großen Kisten mit frischen Äpfeln und schleppten sie mit Tüten oder gleich in kleineren Kisten zur Kasse.
Die Besucher drängten sich in der Halle vor den großen Kisten mit frischen Äpfeln und schleppten sie mit Tüten oder gleich in kleineren Kisten zur Kasse. © Christian Kluge

Dabei haben die „Sachsenobstler“ den Alkoholgehalt ihrer Fruchtwein-Kreationen von zehn auf sechs Prozent gesenkt. „Wir wollten mal einen leichten Wein anbieten, auch für die jungen Leute“, sagt Talaga. Und der kam bei den Kunden nicht schlecht an, auch der Neue im Quartett, der aus Rhabarber erzeugt wird. „Wir sind heute sehr zufrieden mit dem Verkauf. Für 2019 haben wir aber erst mal keine neuen Kreationen geplant. Und wir müssen ja auch noch die Bestände der älteren Fruchtweine mit zehn Prozent verkaufen.“

„Der schmeckt schon fein nach Rhabarber“, befand auch Kerstin Pravemann, die aus der Nähe von Riesa zum 14. Apfeltag nach Leisnig angereist war. „An heißen Sommertagen ist der genau richtig!“ Die 52-Jährige sackte später auch noch ein paar Tüten Äpfel ein, gehörte damit aber zu den Mini-Einkäufern im Hofladen. Denn dort wurden gleich ganze Einkaufswagen mit dem leckeren Obst abtransportiert.

Außerdem waren am Sonnabend Kirschwein, Apfelwein und Johannisbeerwein im Angebot. Ausnahmsweise zum Sonderpreis von 2,49 Euro. Nur einer nicht – und der bleibt auch bei seiner traditionellen Mischung und den zehn Prozent. „Hirschblut, den verändern wir nicht“, lächelt Sabine Talaga. Denn dieser Trunk ist seit Jahrzehnten legendär und wurde schon zu DDR-Zeiten als sogenannte „Bückware“ gehandelt, weil er so begehrt und selten war.

Gekeltert werden die leckeren Tropfen von Sachsenobst übrigens in Neugreußnig bei Döbeln. Von dort gehen die Flaschen nicht nur in die vier Hofläden der Obstland Dürrweitzschen AG, sondern auch in die Großmärkte der Region. Rewe, Edeka und Real sind nur einige Abnehmer der Fruchtweine. „Unser Vertrieb läuft in ganz Mitteldeutschland“, sagt Sabine Talaga, die seit drei Jahren für die Gesellschaft in Dürrweitzschen arbeitet.

Während sich in der großen Verkaufshalle an der Chemnitzer Straße alles um Fruchtweine und Äpfel drehte, amüsierten sich die Besucher auch im Freien. Es gab Livemusik von Peter Leon, geführte Rundfahrten durch Plantagen und Stände, an denen es Bratwurst, Fisch und anderes zu kaufen gab. Da noch ein bisschen länger zu bleiben, dazu mussten viele Gäste bei nahezu sommerliche Temperaturen nicht lange überredet werden.

www.obstland.de