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Heilpraktiker nutzt Technik aus der Raumfahrt

In Bad Schandau öffnet eine neue Privatpraxis. Für die besondere Behandlung kommen sogar Patienten aus Brasilien.

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© Dirk Zschiedrich

Von Gunnar Klehm

Bad Schandau. Entspannt sitzt Hans-Peter Kuhl auf dem bequemen Schreibtischstuhl und erklärt mit ruhiger Stimme, was jetzt passiert. Die Patienten, die zu ihm kommen, setzen nach einer kurzen Anamnese Kopfhörer auf, die gar keine sind. Dann tauchen auf den Bildschirmen vor beiden farbige Piktogramme auf. „Das Dreieck hier bedeutet beispielsweise eine Vier, wie die Schulnote“, sagt der Diplom-Psychologe und Heilpraktiker Hans-Peter Kuhl. Der Patient kann verfolgen, wie der Heilpraktiker die Computermaus über den Bildschirm führt. Dann beginnt die Deaktivierung eines Störfaktors. Auf dem Bildschirm weitet sich ein Kreis, ähnlich, wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft.

Die Schulmedizin hat nicht viel übrig für dieses Verfahren. „Ich heile nichts“, sagt Hans-Peter Kuhl, „ich unterstütze die Selbstheilungskräfte der Patienten.“ Hauptsächlich gehe es ihm darum, dass die Patienten lernen, wie sie ihren Dauerstress besiegen können. Die Krankheit sei oft nur das Symptom. Dauerstress sei die Krankheit hinter der Krankheit. Diesen Ursachen will er auf den Grund gehen. Dabei setzt er auf eine ganz besondere Mischung aus Gespräch, Homöopathie und Technik.

Bei Letzterer bedient sich Hans-Peter Kuhl der Oberon-Pathfinder-Raumfahrttechnik. „Hierbei haben die Russen ein Gerät entwickelt, mit dem sie vor Langzeitflügen ihre Kosmonauten untersucht haben“, erklärt der Heilpraktiker. So sollten Zellbereiche identifiziert werden, in denen die Eigenschwingung der Zellen gestört ist. Daraus könnten Krankheiten entstehen. Das Gerät, das für die Deaktivierung solcher Zellen entwickelt wurde, benutzt auch Hans-Peter Kuhl in seiner Privatklinik in Bad Schandau. „Früher basierte das auf elektromagnetischer Strahlung. Jetzt wird mit Biophotonen gearbeitet“, erklärt Kuhl. Die Ohrmuscheln an den Kopfhörern können senden und empfangen, wie er sagt. Seit 14 Jahren arbeitet er mit dem Gerät, seit 2006 mit Biophotonen. Es stehen bei ihm aber auch weitere Behandlungsmöglichkeiten wie Naturheilkunde, Magnetfeld-Therapie oder Bio-Resonanz-Therapie zur Verfügung.

„Mein Angebot ist für Menschen, die sich weiterentwickeln wollen“, sagt Hans-Peter Kuhl. Das dürften vermutlich fast alle sein. Doch nicht jeder wird seine Behandlung mögen. Grundvoraussetzung wird wohl sein, dass man sich darauf einlässt. Gern spricht er über einen 80-jährigen Krebspatienten, der sich bei Hans-Peter Kuhl bedankte, weil nach seiner Behandlung ein Stillstand und Rückgang des Krebswachstums eingetreten war. Der Patient führt das darauf zurück, dass er Selbstheilungskräfte entwickelt hat.

Hans-Peter Kuhl hat 35 Jahre Erfahrung mit Trauma-Behandlung. Spontanheilung sei aber das, was den Psychologen und Heilpraktiker fasziniert. „Von der Wunde zum Wunder“ heißt ein Vortrag von ihm.

Die Firma, die die Geräte vertreibt, die die gestörten Zellen identifiziert, hat ihren Sitz in Hamburg. In den USA sind sie nicht als medizinische Geräte zugelassen. Wer darauf schwört, dem ist offensichtlich kein Weg zu weit. Sogar aus Brasilien kämen Patienten zu ihm, erklärt Hans-Peter Kuhl. Bisher hatte er seine Privatpraxis in Auerstedt in Thüringen. Das sei aber zu abgelegen gewesen. Bad Schandau sei eine ähnlich idyllische Gegend, die dabei helfe, vom Dauerstress runter zu kommen und regenerieren zu können. Doch ist die Stadt mit ihrer Nähe zu Dresden besser angebunden.

Krankenkassen übernehmen die Behandlung nicht. Eine Erstbehandlung kostet bei Hans-Peter Kuhl 75 Euro, eine Vier-Stunden-Intensivbehandlung 300 Euro. Wer sich zuvor mal ein Bild von dem Heilpraktiker und seiner Praxis machen will, hat dazu am Sonnabend zum Tag der offenen Tür die Möglichkeit.

Tag der offenen Tür, 24. Juni, 11 bis 15 Uhr, Privatpraxis Rosengasse 1, Bad Schandau