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Heidenau als Hauptstadt der Wintersportler

Der Jugendbeirat organisiert ein Wettrodeln und eine Team-Biathlonstrecke. Ein Verbündeter spielte gut mit.

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© Marko Förster

Von Heike Sabel

Heidenau. Aller guten Dinge sind vorerst drei: Nach dem Grillplatz an der Elbe und dem Sommerkino hat der Heidenauer Jugendbeirat nun ein Wettrodeln am Bad organisiert. Es war wie beim Kino: Das Wetter musste als Verbündeter gewonnen werden. Und es ließ sich nicht lange betteln. Schon am Freitag waren am Bad-Hang rote Linien markiert worden. Sollte das die Wettkampfstrecke sein? Nicht direkt. Heidenauer Hortkinder testeten den Hang. Die Strecke am Sonnabend war etwas tückischer: am alten Kassenhaus steil hinunter und um eine wirklich fiese Kurve, die für die meisten zum schwierigen Hindernis wurde. Viele fuhren geradeaus, blieben stecken, fielen vom Schlitten. Doch das Reglement sah vor, dass man mit dem Schlitten ins Ziel kommen muss, egal wie. Also rannten manche der 18 Rodler einfach.

Sieht leichter aus, als es ist: Beim Biathlon mussten zwei Starter ein Team bilden – auch auf den gemeinsamen Skiern. Edina und Max aus Heidenau schafften es aufs Podest.
Sieht leichter aus, als es ist: Beim Biathlon mussten zwei Starter ein Team bilden – auch auf den gemeinsamen Skiern. Edina und Max aus Heidenau schafften es aufs Podest. © Marko Förster
Doppel auf dem Schlitten: Lucy und Carsten aus Heidenau fuhren außerhalb der Konkurrenz den Rodelhang hinunter. Die Wettkämpfer waren allein unterwegs.
Doppel auf dem Schlitten: Lucy und Carsten aus Heidenau fuhren außerhalb der Konkurrenz den Rodelhang hinunter. Die Wettkämpfer waren allein unterwegs. © Marko Förster

Leonhard Hoppe hat den wohl kleinsten, schwersten, ältesten – und schnellsten Schlitten. Die Kufen komplett als Stahl, gab es keine bremsenden Teile. Der Schlitten stamme von seinem Cousin, der dafür mit seinen Ende 20 zu alt sei, sagt Leonhard. Er hatte sein Wettkampfgerät vorher nur ein wenig getunt, indem er mit Schleifpapier die Kufen blitzschnell gemacht hatte. Trotzdem war ihm ein Plastik-Bob dicht auf den Kufen. Stephan Mugele wurde von seinem Vater vorm zweiten Lauf angespornt: „Gib dir Mühe, dann bist du Erster.“ Stephans Strategie war pfiffig: Die Kurve weiter links fahren. Obwohl Leonhard im zweiten Lauf stürzte, konnte Stephan dessen Bestzeit aber nicht toppen.

Beim Biathlon, unterstützt vom Kreissportbund, kommentieren die Mannschaften wie die Profis ihre Ergebnisse. Ein Vater spricht von „optimalen Bedingungen“. Das klingt nach Erfolg und Spaß. Zwei bis vier Personen mussten gemeinsam auf zwei Skiern den Parcours bewältigen und dann auch noch mit Karacho einen Ball werfen. Was einfach aussah, fühlte sich auf den Skiern etwas anders an. Manches Team spürte das vor allem in den Kurven.

Als clevere Organisatoren hatten die Heidenauer für Sonnabend natürlich einen Plan B. Der hätte nichts mit Schnee zu tun gehabt. Deshalb sind Amara Krenz und die anderen froh, dass alles so gepasst hat. Nur die orangefarbenen Westen mit der Aufschrift „Regulierungsposten“ verwirrten etwas. Fürs Stadtfest angefertigt, leisteten sie nun aber gute Dienste. Nächstes Jahr soll wieder um die Wette gerodelt werden, wenn Schnee liegt. Sonst wird dann eben Plan B aktiviert. Und bis dahin fällt dem Jugendbeirat sicher noch etwas anderes ein.

Ergebnisse: Rodeln: 1. Leonard Hoppe, 2. Stephan Mugele, 3. Florian Pellmann; Biathlon: 1. Team Kretschis, Carolin Kretschmar mit Papa, 2. Team Reitzschis, Linus mit Papa, 3. Team Dynamo, Edina Redzepi, Max Viehrig