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Harthaer gleich doppelt beklaut

Unbekannte haben einem 42-Jährigen erst einen Opel Zafira, später noch einen Opel Corsa geklaut. Wie es nun weitergeht, ist unklar.

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© privat

Von Maria Fricke

Hartha. Ein leichtes Knacken, mehr habe Ingo Hamann in der Nacht zum Dienstag nicht gehört. „Ich habe mir dabei nichts gedacht. Auch schon mal Igel nachts im Hof gehört“, erzählt der 42-Jährige am Dienstag. Das, was sich in der Nacht sowie im Laufe des Tages ereignet hat, kann der Harthaer noch immer nicht fassen.

In der Nacht ist bei ihm eingebrochen worden. Als seine Frau am Morgen gegen 4.30 Uhr auf Arbeit fahren wollte, stellte sie fest, dass der Schlüsselkasten leer ist. Sie habe ihren Mann geweckt. „Ich war noch gar nicht richtig da“, sagt Hamann. Das Paar musste erst einmal realisieren, was geschehen war. Kurze Zeit später stellten sie fest, das auch der fabrikneue Opel Zafira verschwunden ist. Im Juni ist das weiße Fahrzeug das erste Mal zugelassen worden. Das Auto, welches als Familienwagen genutzt wurde, hat einen Wert von rund 34 000 Euro. Auf der abgedunkelten Heckscheibe ist ein Aufkleber mit der Aufschrift „Ostdeutschland – härter als der Rest“ angebracht. Hamanns melden den Diebstahl der Polizei. Diese leitet eine europaweite Fahndung nach dem Auto ein. Zudem wird die Soko „Kfz“ des Landeskriminalamtes Sachsen eingeschaltet. Diese ist für Autodiebstähle im Freistaat zuständig.

Diebe lauern Harthaer auf

Mit dem Zweitwagen, der rund 50 bis 100 Meter vom Haus entfernt auf einem Parkplatz gestanden hatte, habe sich Hamann im Laufe des Dienstag auf den Weg gemacht, um sämtliche Schlösser auszutauschen. Unter anderem die des zweiten Autos der Familie, einem Opel Corsa. „Zum Glück hatte ich von dem noch die Zweitschlüssel“, sagt Ingo Hamann. Mit seiner Frau habe er bereits besprochen, dass sie sich das eine Fahrzeug teilen könnten. Er arbeite früh, sie steige, bis eine Lösung gefunden ist, auf Spät- und Nachtschichten um. Doch auch diese Pläne waren kurze Zeit später nicht mehr umzusetzen.

Gegen 12.30 bis 13 Uhr sei Ingo Hamann noch einmal kurz in seinem Haus gewesen, um dort Mittag zu essen. Als er wieder auf die Straße kam, habe er festgestellt, dass auch das zweite Auto verschwunden sei. Den Opel Corsa habe sich die Familie erst am Freitag gekauft, weil seine Frau nach einem Wildunfall ein neues Fahrzeug gebraucht hätte. „Ich bin am Dienstag das erste Mal damit gefahren“, sagt Hamann.

Familie fühlt sich unsicher

Die Dreistigkeit der Diebe kann er kaum fassen. „Ich dachte, die Diebe sind mit dem Zafira längst auf dem Weg nach Polen“, sagt er. Dass sie ihm auflauern und noch den zweiten Wagen stehlen, verschlägt ihm die Sprache. Noch am Dienstagnachmittag ist er von den Ereignissen spürbar aufgewühlt, hat noch keine Ruhe gefunden, um über den Einbruch und seine Folgen nachzudenken. Er und seine Familien fühlen sich unsicher.

Hamann und die Partnerin wissen nicht, wie es nun weiter geht. Zwar sei der Schaden der Versicherung gemeldet worden. Doch bevor diese reagieren, würden erst einmal vier Wochen Karenzzeit vergehen. Hamann selbst habe nun erst einmal Urlaub genommen. Auch seine Frau komme nicht auf Arbeit und müsse zu Hause bleiben. „Wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen. Wir werden uns morgen erst einmal nach einem Leihwagen erkundigen“, so Hamann.