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„Haben getan, was wir konnten“

Nach der Schlammlawine in Struppen: Warum die Feuerwehr nicht dazu da ist, Privatgrundstücke aufzuräumen.

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© Marko Förster

Struppen. Vergangenen Donnerstagabend in Struppen: Nach einem heftigen Gewitterguss walzt eine Schlammlawine über die Hauptstraße, von der Südstraße bis hinunter zum Sportplatz. Auch mehrere Grundstücke werden überspült. Besonders schlimm betroffen sind Roland Oehme und seine Lebensgefährtin Ina Händler, ihnen verwüstet der Schlamm nicht nur den Garten, er dringt auch ins Haus ein.

Sie hätte sich gewünscht, dass die Feuerwehr beim Beseitigen des Schlamms auf dem Grundstück hilft, sagte Ina Händler in einem SZ-Beitrag am Sonnabend. Warum hat die Wehr das nicht getan?, fragten daraufhin Kommentatoren im sozialen Netzwerk Facebook. „Wir wurden im Internet regelrecht mit Dreck beworfen“, ärgert sich der stellvertretende Struppener Wehrleiter Tony Seifert.

„Wir haben am Donnerstagabend getan, was wir konnten“, stellt der Feuerwehrmann klar. „Wir haben im Rahmen der Gefahrenabwehr auf dem Grundstück von Familie Oehme die Schleusen gezogen und auch den Kanal freigemacht, sodass das Wasser abfließen konnte.“ Über eine Stunde seien Kameraden hier im Einsatz gewesen. Daneben mussten sich die Wehren von Struppen, Thürmsdorf, Naundorf und Weißig aber auch darum kümmern, die Straßen vom Schlamm zu befreien und wieder befahrbar zu machen. Alarmiert um 18 Uhr, waren die Kameraden bis 20.40 Uhr im Einsatz und reinigten danach bis in die Nacht ihre völlig verschlammten Gerätschaften.

Die Struppener Feuerwehrleute hat die Kritik im Internet sehr getroffen. „Unsere Aufgabe ist die Gefahrenabwehr“, sagt Tony Seifert. „Auf Privatgrundstücken Schlamm zu schaufeln, das ist im Rahmen unseres Ehrenamtes einfach nicht leistbar.“ (SZ/ce)