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Gruppe plakatiert Löbtauer Laden

Eine linke Künstlergruppe hat in Dresden ein Thor-Steinar-Geschäft auf der Kesselsdorfer Straße in eine temporäre Gedenkstätte verwandelt.

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© RPC

Dresden. Eine linke Künstlergruppe hat in Dresden ein Thor-Steinar-Geschäft in eine temporäre Gedenkstätte verwandelt.

Anlass der Aktion sei der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“, der alljährlich am 27. Januar begangen wird. Die Gruppe, die sich selbst „Radikalperformancecollective“ (RPC) nennt, habe deshalb die Schaufenster des Geschäfts „Outlet 21“ auf der Kesselsdorfer Straße mit den Namen mehrerer Tausend im Konzentrationslager Auschwitz ermordeten Menschen plakatiert. In einer Mitteilung ließ die RPC wissen, dass man damit ein aktives Gedenken an die Opfer des Faschismus pflegen wolle.

Dass die Aktion das „Outlet 21“ traf, in dem Thor-Steinar-Kleidung vertrieben wird, ist dabei wenig verwunderlich. Die Modemarke ist besonders bei Rechtsextremen beliebt. Zudem muss sich der ehemalige Filialleiter des Löbtauer Geschäfts derzeit in Dresden vor Gericht verantworten: Franz R. sitzt seit vergangenem Jahr wegen seiner Mitgliedschaft in der sogenannten „Freien Kameradschaft Dresden“ in U-Haft.

Aus dem Lagezentrum der Dresdner Polizei hieß es am Sonnabendmittag, dass man den Ladeninhaber konsultiert habe und dieser auf eine Anzeige verzichte. Zudem habe es durch die Plakatierung keine Beschädigungen gegeben. (mja)