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Grüne Welle für Obercunnersdorf

Der neue Rasenplatz für den Fußballverein ist fertig. Das Projekt beschäftigte die Sportler schon vor 30 Jahren.

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© Matthias Weber

Von Romy Altmann-Kühr

Obercunnersdorf. Was lange währt, wird gut – dieser Ausspruch passt auch auf den neuen Rasenplatz der Obercunnersdorfer Fußballer. „Schon seit Jahrzehnten beschäftigen wir uns mit dem Thema“, sagt Frank Haschke, Vereinsvorsitzender der SG Blau-Weiß Obercunnersdorf, zu der die Fußballerabteilung gehört. Nach jahrelangen Bemühungen ist der Platz nun fertig – fast. Das Gras ist eingesät, am Wochenende haben es die Vereinsmitglieder in einem Arbeitseinsatz zum ersten Mal geschnitten. Die Nebenanlagen sind aber noch nicht fertig, berichtet Vereinschef Frank Haschke.

Einen neuen Platz zum Fußballspielen wünschten sich die Obercunnersdorfer schon so lange, weil der alte Hartplatz einfach nicht mehr zeitgemäß war. Hartplätze, die meist mit feinem Splitt belegt sind, werden bei den Fußballern immer unbeliebter. Zu groß ist die Verletzungsgefahr bei Stürzen auf dem harten Untergrund. „Als Fußballverein kriegt man auch ein Nachwuchsproblem, wenn man keine attraktiven Sportanlagen hat“, sagt Frank Haschke. Für die Kinder und Jugendlichen müssten die Bedingungen stimmen. „Sie suchen sich natürlich Spielstätten mit Rasen- oder Kunstrasenplätzen aus“, weiß er. Seit Jahren bemühten sich die Sportler deshalb um eine neue Spielfläche mit besserem Untergrund. Nach heutigen Anforderungen kommen nur Rasen oder Kunstrasen infrage. Die Obercunnersdorfer entschieden sich für echten Rasen. „Kunstrasen ist deutlich teurer“, sagt Haschke. Sowohl in der Anschaffung als auch in der Unterhaltung. Schon in den 1980er Jahren hatte es mal Pläne gegeben, den Platz zu erneuern, erinnert sich Frank Haschke. Das Projekt scheiterte aber damals. Mit der Fusion zur großen Kottmargemeinde konnte die Gemeinde nun Geld lockermachen für den Fußball. So bekam der Verein vor einigen Jahren bereits einen Anteil aus der Fusionsprämie, ein kleiner Trainingsplatz unterhalb des Fußballplatzes wurde erneuert. In diesem Jahr bewilligten die Gemeinderäte erneut einen Zuschuss, diesmal für den Rasenplatz. Und in der jüngsten Ratssitzung entschieden sie, dass die Gemeinde noch einmal 20 000 Euro zur Unterstützung gibt. Das Geld ist für ein Funktionsgebäude gedacht, das der Verein bauen will. Weitere 10 000 Euro dafür muss der Verein noch selbst auftreiben. In dem neuen Haus, das am Spielfeldrand stehen wird, sollen vorrangig Spielgeräte untergebracht werden. Umkleiden haben die Sportler in der alten Schule, die sich unweit des Fußballplatzes befindet. Im ehemaligen Obercunnersdorfer Schulgebäude an der Ecke Hintere Dorfstraße/An der Siedlung hat die SG Blau-Weiß auch ihre Vereinsräume. Entweder noch in diesem oder im nächsten Jahr wollen die Sportler mit dem Bau beginnen – das ist noch davon abhängig, wie sie die Gelder zusammenbekommen.

Nach den jahrelangen Bemühungen ist nicht nur Vereinschef Frank Haschke froh, dass es nun mit dem Rasenplatz geklappt hat. Etwa 70 Fußballer freuen sich über die Neuerung. Zwei Männer- und zwei Nachwuchsmannschaften (in Spielgemeinschaft mit Herrnhut) sowie eine Damenmannschaft werden hier künftig wieder trainieren.  Vieles haben die Sportler auch in Eigenleistung und mit persönlichem Einsatz geschafft, erzählt er. „Sonst würde man so einen Platz nicht für das Geld bekommen.“ 180 000 Euro sind insgesamt in den neuen Rasenplatz investiert worden. Im Juni wurde begonnen, den Rasenplatz anzulegen, Mitte September war er fertig. Im vorigen Jahr hatten die Sportler schon mit vorbereitenden Arbeiten begonnen, zum Beispiel Be- und Entwässerung für den Platz gelegt.

Fußball gespielt wird in Obercunnersdorf schon seit 1920. Früher war der Platz dafür beim Volkshaus im Ort, später wurde ein Hartplatz an der Dorfschule am jetzigen Standort errichtet. Das muss im Zuge des Schulbaus gewesen sein, vermutet Frank Haschke. 1926 wurde das Schulgebäude errichtet. In den Folgejahren hat man dann wohl auch den Fußballplatz mit gebaut. Seitdem nutzten die Obercunnersdorfer Fußballer den Platz.

Der Spielbetrieb auf der neuen Spielstätte wird erst im Frühjahr nächsten Jahres starten können. „Das Gras muss jetzt erst richtig anwachsen und sich alles festsetzen. Es ist noch nicht den Belastungen im Spielbetrieb gewachsen“, erklärt Frank Haschke. In der Zwischenzeit trainieren die Obercunnersdorfer beim Herrnhuter Fußballverein, können dort den Platz nutzen. Auch, wenn die offizielle Eröffnung des neuen Rasenplatzes erst im Frühjahr 2019 folgen wird, werden die Sportler schon Anfang November dieses Jahres zu einer Dankeschön-Veranstaltung einladen. Alle, die beim Bau mitgeholfen haben, sollen dann gemeinsam feiern.