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Großeinsatz am Krankenhaus Riesa

Zwei Stationen mussten am Sonntag evakuiert werden, weil das Notstromaggregat ausgefallen war.

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© Eric Weser

Von Eric Weser, Ulf Mallek und Kathrin Krüger-Mlaouhia

Riesa. Am Riesaer Krankenhaus gab es ab Sonntagvormittag einen großen Rettungseinsatz. Nach SZ-Informationen ist der Strom in den Gebäuden gegen 9.30 Uhr ausgefallen. Das Notstromaggregat hat nicht eingespeist. Daher musste für die Rettungskräfte des Landkreises Alarm ausgelöst werden. Feuerwehr, Katastrophenschutz, THW und Krankenwagen sind ausgerückt.

Neun Patienten werden evakuiert.
Neun Patienten werden evakuiert.
95 Kräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, Katastrophenschutz sind im Einsatz.
95 Kräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, Katastrophenschutz sind im Einsatz.

Die Leitung der Einsatzkräfte erwog zunächst die komplette Evakuierung des Krankenhauses. Experten des THW gelang es jedoch, das Notstromaggregat der Klinik wieder in Betrieb zu nehmen. So wurden nur die Intensiv- und eine Überwachungsstation (IMC) aus Sicherheitsgründen evakuiert. Es handelte sich um neun Patienten.

Viele Retter aus dem Landkreis waren zum Zeitpunkt des Alarms auf Schloss Wackerbarth in Radebeul. Dort bedankten sich Ministerpräsident Kretschmer, Innenminister Wöller und Landtagspräsident Rößler bei ihnen für ihre engagierte ehrenamtliche Arbeit fürs Gemeinwohl. Viele Retter wurden ausgezeichnet. Meißens Landrat Steinbach sagte: „Auch bei unvorhergesehenen oder ungewöhnlichen Einsätzen ist auf unsere Retter Verlass.“

Der Einsatz am Krankenhaus dauerte indes bis in die Abendstunden. 95 Helfer waren vor Ort. Ursache des nicht angesprungenen Notfallaggregats für einen Teil der Stromversorgung war demnach der Ausfall eines Mikrochips, also ein technischer Defekt. „Wir haben den Fehler gefunden, es ist wie, wenn die Sicherung herausspringt“, erklärt Sprecherin Katharina Schade. Enso, THW und die Stadtwerke stellten am Nachmittag die stabile Stromversorgung wieder her.

Von den neun Patienten wurden vier von der Intensivstation (ITS) und fünf von der IMC evakuiert. Die ITS-Patienten kamen nach Meißen, Großenhain und zwei nach Radebeul – je nach Kapazität. Die fünf weiteren Kranken wurden nach Dresden (2), Leipzig (1), Coswig (1) und Oschatz (1) transportiert. „Für keinen der Patienten besteht Lebensgefahr“, stellt die Sprecherin klar. Ursache der Verlegung sei die Vorsorge, falls der Strom noch einmal ausfällt. Für Montag kündigt Schade im Klinikum Riesa wieder einen „normalen Routinebetrieb“ an.