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Goldhähnchen als Maskottchen

Eine Schülerin fotografierte das seltene Goldhähnchen. Der Grundstücksbesitzer Dieter Weber finanziert jetzt einen Anstecker mit dem Foto.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Bauda. Das Foto vom seltenen Goldhähnchen in Bauda hat sich im Ort herumgesprochen. Auch ins Amtsblatt der Stadt Großenhain hat es der besondere Schnappschuss der 14-jährigen Nele Grünberg geschafft. Im Winter war es ihr auf dem Grundstück von Dieter Weber gelungen, den Vogel zu fotografieren. Eigentlich rasten die Goldhähnchen hoch oben in Nadelbäumen. Doch weil Dieter Weber sieben Futterhäuschen aufgestellt hat, kam Nele Grünberg dem kleinen Vogel ganz nahe.

Nun wird ihr Foto sogar noch für ein Maskottchen verwendet: Es soll Buttons zur 700-Jahrfeier Baudas im August zieren. Dieter Weber hat einen befreundeten Grafiker aus Coswig mit der Herstellung beauftragt und nimmt die Finanzierung „auf seine Kappe“. Jeder Baudaer soll einen Anstecker gratis erhalten. Zu einem Kinderfest zum Schulanfang und in den Grundschulen der Umgegend sollen die Buttons verteilt werden und Werbung für das Ortsjubiläum machen. 1000 Stück will der Baudaer herstellen lassen. Sven Mehnert vom Ortschaftsrat freut sich über die Initiative von Pensionär Weber: „Wir freuen uns über diese private Beteiligung“, sagt Mehnert.

Verließ die DDR noch vor der Mauer

Dieter Weber lebt erst seit drei Jahren wieder auf einem 3000 Quadratmetergrundstück, das seinen verstorbenen Eltern gehörte. Weber verbrachte seine Kindheit in Bauda, machte am Großenhainer Gymnasium Abitur. Doch studieren durfte er nicht. Deshalb verließ er noch vor dem Mauerbau 1961 die DDR Richtung München. Er wurde ein begehrter Luftfahrtphysiker, arbeitete für so große Firmen wie Airbus im IT-Bereich. 17 Mal sei er umgezogen, so Weber.

Das Fest vom 24. bis 26. August

Freitag, 24. August, 18 Uhr: Bierfassanstich mit dem Oberbürgermeister, danach Party mit Turnshowgruppe.

Sonnabend, 25. August, 13 Uhr: Gedenkstein-Setzen am Löschteich, danach Umzug zum Festgelände, Programme/Aktionen, kleine Versteigerung, 17 Uhr Festgottesdienst, 20 Uhr Livemusik.

Sonntag, 26. August, 10 Uhr: Frühschoppen mit Vogelschießen mit Liveband Miffmaff, 14 Uhr Salutschießen der Freischützengesellschaft Großenhain.

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Nun ist er im Ruhestand und kehrte seinem letzten Wohnort Bremen den Rücken. „Ich war zu DDR-Zeiten zu Besuch bei meinen Eltern, bin hier immer viel Rad gefahren – deshalb kennen mich die Leute noch“, erzählt Weber. Ein Herz hat der alleinstehende Mann vor allem für Kinder. Für das nächste Fest baut er einen weiteren Springbrunnen in seinem großen Grundstück. „Hier ist auch Platz für ein großes Zelt“, sagt der Baudaer und denkt an Kutschfahrten, Spiele und große Pizza. Zum Kinderfest will auch Ines Witschel mit ihren Steppkes vom Großenhainer Kinderhaus „Sonnenkäfer“ dabei sein.

Selbst private Weinproben finden in dem hübschen Pavillon im Garten statt. Die Rede ist von einem Baudaer Inselfest, das gerade stattfand, und von einem Oktoberfest. „Früher habe ich viel gearbeitet, hatte eine Sieben-Tage-Woche“, sagt Dieter Weber. Nun liebt er das Gesellige auf dem Dorf und tut das, was ihm Spaß macht.

Dazu gehören noch große Pläne mit einem Grundstück, das seinem Urgroßvater gehörte und jetzt von einem Nachbarn bewirtschaftet wird. Dieter Weber will es kaufen und einen Waldpark anlegen.

Vielleicht machen dann im nächsten Jahr wieder die Goldhähnchen in Bauda Station. Nele Grünberg ist jedenfalls begeistert, dass ihr Schnappschuss nun vervielfältig wird und dass es einen Gönner für die Abzeichen gibt. Mit ihren Freunden half die 14-Jährige dem Rentner im Frühjahr beim Pflanzen der ersten Blumen.