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Görlitzer Waggonbauchef geht zur Konkurrenz

Thomas Ahlburg wechselt zur Schweizer Bahntechnikfirma Stadler. Die ist in Görlitz gut bekannt – als einer der größten Wettbewerber von Bombardier.

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Von Sebastian Beutler

Görlitz. Der Görlitzer Bombardier-Werksleiter Thomas Ahlburg wechselt zum Konkurrenten Stadler Rail AG in die Schweiz. Er wird das Werk am Hauptsitz von Stadler in Bussnang (Kanton Aargau) leiten, bestätigt Stadler-Sprecher Tim Büchele. Spätestens am 1. Mai ist Ahlburgs Dienstbeginn in der Schweiz.

In Bussnang befindet sich das Ingenieurzentrum von Stadler sowie die Produktion von Triebwagen und Zahnradbahnen. Zudem werden in Bussnang elektrische Fahrzeugkonzepte entwickelt.

Deswegen hat Bombardier jetzt auch gehandelt und Ahlburg beurlaubt. Ins Görlitzer Werk kehrt er nach seinem Urlaub nicht mehr zurück. Zunächst hatte es geheißen, Ahlburg würde noch bis Mai Chef des Görlitzer Werkes bleiben, das er im Juli vergangenen Jahres übernommen hatte. Aber das ist Bombardier nun zu heiß: Denn Stadler ist ein wichtiger Wettbewerber auf dem Schienenfahrzeugmarkt.

Zuletzt konkurrierten beide Unternehmen um den Großauftrag der Schweizerischen Bundesbahnen. Schließlich erhielt Bombardier den Zuschlag.

Ungeachtet der Personalquerelen hält der kanadische Bahntechnikkonzern an seinem Görlitzer Standort fest. „Er ist attraktiv“, sagte Bombardier-Sprecher Immo von Fallois. Jetzt solle schnell ein Nachfolger gesucht werden. Der frühere Waggonbau-Chef Siegfried Deinege sprach am Wochenende vom „modernsten Werk“, das er kenne. In den letzten Jahrzehnten seien rund 110 Millionen Euro Investitionen nach Görlitz geflossen.