Von Daniela Pfeiffer
Görlitz. Der große Jubel bricht nicht aus. Zumindest nicht unter den vier freien Grundschulen, die es in Görlitz gibt. Drei von ihnen lassen die Ankündigung der Schkola, in Görlitz eine fünfte freie Schule etablieren zu wollen, auf SZ-Nachfrage gänzlich unkommentiert. Die vierte, die DPFA-Regenbogenschule in Weinhübel, äußerte sich gleich nach Bekanntwerden der Schkola-Pläne von selbst und beschrieb ausführlich ihr eigenes Angebot. Die schon existierende, aber nicht unbedingt so bekannte Vielfalt der Görlitzer Bildungslandschaft solle die gebührende Aufmerksamkeit erhalten, das Angebot der Schkola als Bereicherung und Ergänzung entsprechend eingeordnet werden, heißt es. Diese ist immerhin bereits mit fünf Standorten im Süden des Landkreises vertreten – in Zittau, Hartau, Ebersbach, Lückendorf und Ostritz. Und das nicht nur im Grundschulbereich, sondern bis zum Abitur. Zudem ist der über 20 Jahre alte Schulträger 2017 als einzige ostdeutsche Schule für den deutschen Schulpreis nominiert gewesen. Es ist also kein kleines Licht, was die Landschaft der freien Schulen in Görlitz jetzt noch heller machen möchte.
Das sind die vier freien Grundschulen
Gerald Svarovsky, Regionalmanager der DPFA Akademiegruppe, zu den Schkola-Plänen: „Man könnte sagen, warum eine neue Schule gründen, wenn es doch schon viele gibt, die sich in bestimmten Aspekten konzeptionell überschneiden, gerade unsere Regenbogenschule in Bezug auf die Schkola.“ Wiederum sei aus Perspektive der Eltern ein Maximum an Vielfalt lohnend. „Wenn die Eltern neben den staatlichen Schulen noch einige freie Schulen mit vielseitigen alternativen Konzeptionen zur Verfügung haben, so ist das natürlich gut für Görlitz“, so Gerald Svarovsky. „Wir sind der festen Überzeugung, dass nicht die territoriale Lage, sondern die inhaltliche Konzeption und deren Umsetzung entscheidend für die Schulwahl sind.“
Allzu viel Konkretes ist zu den Schkola-Plänen noch nicht bekannt. Eine Anfrage ließ die Schkola bislang unbeantwortet, gab aber in einer ersten Pressemitteilung im Dezember bekannt, dass eine Elterninitiative die Gründung einer neuen freien Schule von Klasse 1 bis hin zu verschiedenen Abschlüssen plane. Das Konzept wird am 23. Januar vorgestellt. Besonderheiten seien jahrgangsübergreifendes, praxis- und naturnahes Lernen, enge Kontakte nach Polen, Umweltbildung und Inklusion.
Die Stadtverwaltung bestätigt, dass es Vorgespräche mit der Schkola geben wird – mit Blick auf mögliche Objekte. „Es ist derzeit kein Termin für die Einrichtung der Schkola in Görlitz bestätigt“, sagt Stadtsprecher Wulf Stibenz. Da es sich um einen freien und keinen kommunalen Schulträger handelt, hat die Stadt keinen Einfluss auf die Ansiedlung, steht dem Vorhaben aber augenscheinlich aufgeschlossen gegenüber: „Da es einen stetigen Trend zu mehr Kindern und deshalb auch mehr Bedarf an Schulplätzen in Görlitz gibt, kann das Ansinnen nicht negativ interpretiert werden“, so Wulf Stibenz. Mehr Kapazitäten bedingen aber natürlich eine entsprechend angepasste Planung für die Stadt.
Konzeptvorstellung Schkola: 23. Januar, 18.30 Uhr, im Café Kugel (Weberstraße 10)