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Görlitzer Innenstadt bekommt das neue Frühjahrs-Dekor

Mitarbeiter des Betriebshofes rissen die letzten blühenden Dahlien auf dem Postplatz raus, ersetzen sie durch Tulpen. Das passiert später als üblich.

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© Pawel Sosnowski/pawelsosnowski.c

Von Matthias Klaus

Alles muss raus – so konnte man es gestern auf dem Postplatz in Görlitz erleben. Keine neue Aktion der Händler ringsum war dabei angesagt, sondern die Kolleginnen und Kollegen vom Stadtgrün hatten alle Hände voll zu tun – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Sommerbepflanzung musste raus. Christian Freudrich sieht es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Bei den Dahlien tut es einem schon fast ein bisschen Leid“, sagt der Mann vom Sachgebiet Stadtgrün.

Denn viele hatten auch Anfang November noch ihre Bordeaux-Blüten in den Görlitzer Himmel leuchten lassen. Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein, der Sommerflor musste raus. Normalerweise passiert das von Mitte September bis Mitte Oktober, sagt Christian Freudrich. Dass es in diesem Jahr erst Anfang November geschieht, ist eher eine Ausnahme. „Aber wir konnten einfach nicht mehr länger warten“, sagt er. Den Lichterglanz hatte der Betriebshof noch vorüber gehen lassen, aber nun war es gestern soweit. Die Dahlien mussten Tulpenzwiebeln auf dem Postplatz weichen. Insgesamt etwa 6 000 davon bringen die Mitarbeiter in die Erde. Rot und Orange werden die Blumen im Frühjahr dann auf dem Postplatz und dem Marienplatz leuchten. „Für die Zwiebeln wird es jetzt höchste Zeit. Sie müssen schließlich noch anwurzeln“, sagt Christian Freudrich.

Auf den Görlitzer Innenstadtplätzen kommen überwiegend einjährige Pflanzen zum Einsatz. Nur wenige mehrjährige Gewächse finden den Weg ins Kalthaus des Betriebshofes, um dann im kommenden Jahr wieder ausgesetzt zu werden. Dazu gehören beispielsweise Plumbago-Bäumchen und auch das Indische Blumenrohr. Und natürlich die schicken Palmen vor dem Dicken Turm. Sie sind bereits ins Winterquartier umgezogen, harren bei sechs bis acht Grad auf die kommende Frühlingssonne.

Trotz des heißen Sommers: Die Pflanzen auf Post-, Marien-, und Wilhelmsplatz haben ihn gut überstanden. Die Bewässerung hat bestens funktioniert. Auf dem Postplatz gibt es seit 2015 eine automatische Bewässerung für die Blumenrabatten. Wie hoch die zusätzlichen Ausgaben in diesem Jahr für das Wasser ist, steht noch nicht fest. Zudem hatten die Gärtner des Betriebshofes mehr als in den vergangenen Jahren zu tun.

Für die Frühjahrsbepflanzung in diesem Jahr hatte die Stadt über 10 000 Euro ausgegeben. Für die Sommerblumen waren es sogar über 15 000 Euro.

Während der Görlitzer Postplatz und der Marienplatz im kommenden Frühjahr sich eher in rot-orange präsentieren werden, sind es auf dem Wilhelmsplatz Ornamente in gelb-orange sein. Insgesamt kommen über 17 000 Stiefmütterchen zum Einsatz. Von Jahr zu Jahr gibt es für die Görlitzer Innenstadt einen neuen Pflanzplan. Deshalb werden auch keine mehrjährigen Stauden eingesetzt. Die könnten zwar an Ort und Stelle bleiben, müssten aber nach den neuen Erfordernissen dann wieder versetzt werden.

Die Dahlien samt ihrer Knollen, die bisher die Görlitzer und Besucher der Stadt in diesem Sommer mit ihrer Blütenpracht erfreut haben, enden derweil ganz profan – als Grünabfall.