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Görlitzer Bischof entschuldigt sich bei Missbrauchsopfern

Wolfgang Ipolt bezieht Stellung zur Studie über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche und verurteilt diese Fälle scharf.

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© Pawel Sosnowski

Görlitz. In allen katholischen Gemeinden im Bistum Görlitz ist am Sonntag eine Stellungnahme des Görlitzer katholischen Bischofs, Wolfgang Ipolt, zur Studie über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche zwischen 1945 bis 2014 verlesen worden. Darin bezeichnet er die Fälle von Missbrauch als „beschämend für unsere Kirche“. „Wenn Priester, Ordensleute und pastorale Mitarbeiter das Vertrauen, das ihnen Menschen entgegenbringen, auf grobe Weise missbrauchen, ist das eine himmelschreiende Sünde“, heißt es in Ipolts Schreiben. „Beschämend ist außerdem, dass die Opfer solchen Missbrauchs oft nicht gehört wurden oder man ihnen nicht geglaubt hat.“

Die von der Deutschen Bischofskonferenz bestellte, streng vertrauliche Studie wird am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda vorgestellt. Für den Zeitraum von 1946 bis 2014 zählt die Studie 3 677 überwiegend männliche Minderjährige als Opfer sexueller Vergehen. 1670 Kleriker werden der Taten beschuldigt. Mehr als die Hälfte der Opfer waren zum Tatzeitpunkt maximal 13 Jahre alt. Wie die Lage im Bistum Görlitz ist, erläutert Generalvikar Alfred Hoffmann vor der Presse am Mittwoch.

Ipolt bittet in seiner Erklärung vom Wochenende alle Opfer jeglichen Missbrauchs um Vergebung . Er selbst wird am 5. Oktober eine Heilige Messe für die Heilung aller von Missbrauch Betroffenen, aber auch für die Täter feiern und durch einen Tag des Fastens seine Solidarität mit den Opfern ausdrücken. (SZ/sb)