Merken

Globalfoundries will weltweit sparen

Dresdens größte Fabrik soll erneut Arbeitsplätze abbauen – nach Vorgaben aus den USA. Wirtschaftsminister Martin Dulig spricht nur über Kurzarbeit.

Teilen
Folgen
© dpa

Von Georg Moeritz

Dresden. Kosten senken: Der angekündigte Stellenabbau in der Dresdner Mikrochipfabrik von Globalfoundries folgt einer Vorgabe aus der Konzernzentrale in den USA. Der Dresdner Firmensprecher Jens Drews bestätigte am Dienstag SZ-Informationen, nach denen Globalfoundries weltweit rund fünf Prozent der Arbeitsplätze streichen soll – insgesamt rund 900 Stellen. Das Dresdner Werk mit gut 3 400 Beschäftigten werde „im einstelligen Prozentbereich“ Stellen streichen, sagte Drews. Der Abbau solle in diesem Sommer stattfinden. Über die Bedingungen und Höhe der Abfindungen werde mit dem Betriebsrat gesprochen. Entlassungen seien nicht geplant.

Unabhängig von diesem Sparplan hat Geschäftsführer Thomas Morgenstern Kurzarbeit angekündigt, um eine „vorübergehende Unterauslastung“ der Fabrik zu bewältigen. Bei Kurzarbeit müssen die Beschäftigten auf bis zu 40 Prozent ihres Einkommens verzichten, der Staat zahlt.

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sagte, durch die Kurzarbeit blieben die Mitarbeiter dem Unternehmen erhalten. Er habe die Hoffnung, dass die Investitionen von Globalfoundries in eine neue Technologie bald zu mehr Aufträgen führen. Laut Geschäftsführer Morgenstern wird die „Energiespartechnologie FDSOI“ zur Zeit im Dresdner Werk hochgefahren. Damit sollen preiswertere Mikrochips hergestellt werden, die für Autos und das Internet der Dinge geeignet sind. Bisher lieferte die Fabrik vor allem Chips an AMD für Computer und an Qualcomm für Smartphones. Die neuen Kunden seien kleiner, die Fabrik sei „vorübergehend“ nicht ausgelastet.

Die neue Betriebsratsvorsitzende Elvira Stade war noch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ihr Vorgänger Ralf Adam äußerte sich vorsichtig: Nach dem vorangegangenen „Riesen-Sparprogramm“ gehe es nun um Kurzarbeit und freiwilliges Ausscheiden. In den vergangenen Jahren hat die Fabrik mehr als 500 Stellen gestrichen.