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Globalfoundries will in Dresden Millionen investieren

Als erster Hersteller weltweit will der Konzern mit einer neuen Technologie Chips für die Zukunft einer vernetzten Welt produzieren. Und zwar am Standort Dresden.

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© dpa

Dresden. Als erster Hersteller weltweit will Globalfoundries in Dresden mit einer neuen Technologie Chips für die Zukunft einer vernetzten Welt produzieren. Diese „22FDX“ genannte Technologie ermöglicht die Produktion energieeffizienter, leistungsstarker Chips bei vergleichsweise niedrigen Produktionskosten, wie Konzernchef Sanjay Jha mitteilte. Bis 2017 will der Halbleiterhersteller, dessen Alleininhaber das Emirat Abu Dhabi ist, rund eine Viertelmilliarde US-Dollar in das Werk investieren.

„Die Einführung von 22FDX ist ein Meilenstein in der erfolgreichen Geschichte des Dresdner Standorts“, sagte der Geschäftsführer von Globalfoundries Dresden, Rutger Wijburg. Die 22-Nanometer-FD-SOI-Bausteine (Fully Depleted Silicon on Insulator) böten gerade für die Themenfelder „Industrie 4.0“, das „Internet der Dinge“ oder die Automobilindustrie große Chancen. Bis Ende nächsten Jahres solle die Entwicklung abgeschlossen sein, so dass die Chips ab 2017 in Produkten verbaut werden könnten.

Höhere Leistung, niedriger Energieverbrauch

Damit würden Geräte möglich, die bei deutlich geringerem Energieverbrauch eine stärkere Konnektivität und höhere Leistung erbringen könnten. „Ich erwarte, dass die Fabrik mit der neuen Technologie eine weitere Wachstumswelle erleben wird und die Kapazität weiter erweitern wird“, sagte Wijburg. Bei der Produktion könnten vorhandene Fertigungsstrukturen genutzt werden. Inwieweit sich das erwartete Wachstum auf die Zahl der Arbeitsplätze auswirken könnte, ließ er offen.

Derzeit sind bei Globalfoundries in Dresden 3700 Menschen beschäftigt. Das Werk ist mit einer Reinraumfläche von 52 000 Quadratmetern nach Angaben des Unternehmens das größte und modernste in Europa. Seit dem Start von Globalfoundries 2009 hat der Staatsfonds des Emirates Abu Dhabi, Mubadala, in Dresden rund fünf Milliarden US-Dollar investiert. Weitere Produktionsstandorte gibt es in Singapur und den USA.

Die sächsische Regierung wertete die Entscheidung des Unternehmens für Dresden als Bestätigung, dass der Mikroelektronikstandort mit seien Forschungseinrichtungen, Exzellenzclustern und mehr als 2000 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnikbranche beste Voraussetzungen für eine solche Technologieentwicklung biete. „Die Entscheidung von Globalfoundries ermöglicht einen wichtigen Technologiesprung - „Made in Saxony““, meinte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU).“ Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sprach von einer zentralen Weichenstellung für die industriellen Herausforderungen der Zukunft. „Das Internet der Dinge und Industrie 4.0 eröffnen für die Produkte und Technologien der Mikroelektronik ganz neue Wachstumsfelder.“ Die neuen Prozessoren aus Dresden würden schon in wenigen Jahren in vielen Geräten zu finden sein, „die unser Leben einfacher machen“.

Am Dienstag wollten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (beide CDU) bei Globalfoundries über die neue Technologie informieren. (dpa)