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Giftige Raupen werden abgesaugt

Der Landkreis setzt in Quersa entlang der B 98 einen Raupensauger ein, statt Chemie.

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© Anne Hübschmann

Von Birgit Ulbricht

Quersa. Der Landkreis Meißen hat nun doch reagiert und eine Firma beauftragt, die gefährlichen Raupennester am Radweg entlang der B 98 zwischen Lampertswalde und Quersa mit einer Art Staubsauger abzusaugen. Die Firma Rentokil Initial GmbH & Co. KG, ein anerkanntes Fachunternehmen aus Leipzig, hat durch eine Inspektion den Befall durch den Goldafter bestätigt. Als Ergebnis der Inspektion kommt nun die Behandlung mit einem speziellen Verfahren. Die Goldafter werden mit Saugbürsten von den Bäumen gelöst und in partikeldichte Saugbeutel gezogen.

Sämtliche Baumteile werden inspiziert und behandelt, dabei werden Raupen, Larven, Häutungsreste und Gespinste entfernt. Anschließend werden diese mit dem Saugbeutel fachgerecht entsorgt. Nur die betroffenen äußeren Ast-Enden werden durch Abschneiden mittels Astschere im unbelaubten Zustand entfernt. Die Arbeiten dauern bis Ende der Woche. Wer mit den Haaren in Berührung gekommen ist, sollte sich sofort duschen, Haare waschen (mit Seife abspülen, aber nicht reiben) und die Kleidung wechseln. Auf keinen Fall natürlich kratzen, raten Ärzte.

Die Haut lässt sich auch gut mit Klebestreifen von den Haaren befreien. Die Kleidung sollte anschließend luftdicht und separat abgelegt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei sehr starkem Juckreiz oder anderen auffälligen Symptomen hilft nur der Gang zum Arzt. Allgemeinmediziner Dierk Bade aus Lampertswalde hatte bis zu seinem Urlaub letzte Woche bereits über zehn Patienten in der Praxis, die allergisch auf den Kontakt mit den Nesseln reagiert haben. Er attestierte Pusteln, Rötungen, und die Patienten hatten Ruckreiz. Daraufhin waren Warnhinweise am Radweg angebracht worden, weil die Verbindung nach Schönfeld auch ein viel genutzter Schulweg ist. Die Raupe hat sich mittlerweile bis zum Lidl-Parkplatz ausgebreitet.