Von Kay Haufe
Die Pläne der Stift Entwicklungsgesellschaft sind fast fertig. Am Sonnabend berichteten wir, dass die auffällige Loggienfassade mit knapp 100 Balkonen zwar modernisiert, in der Struktur aber erhalten bleiben soll. Weichen muss dagegen der übrig gebliebene Teil des Flugdaches. Die alte Gemeinschaftsterrasse wird den Plänen zufolge überbaut und verglast. Zahlreiche Leser haben auf sz-online ihre Meinung zu den Plänen kundgetan, die sehr unterschiedlich ausfallen.
Blick in das verkommene Hochhaus
Der Nutzer Meise schreibt: „Also wird der städtebauliche Albtraum am Pirnaischen Platz zementiert. Luxuswohnungen direkt am Autobahnkreuz, viel Glück mit dem Konzept. In jeder anderen Großstadt hat man aus Fehlern gelernt und versucht, aus Innenstädten wieder Lebensräume zu machen. Aber in hier? Willkommen in Dresden, willkommen in den 60er-Jahren.“
Anders sieht es Nutzer Palle 23, der den Entwurf gut findet und dass endlich etwas passiert. Er regt mehr Farbe an, zum Beispiel für die Balkonbrüstungen, die blau oder grün werden könnten statt schwarz. „Ich verstehe nicht, warum hier so viele gegen Hochhäuser schießen, ich finde so was gehört bei einer Großstadt einfach dazu ...“
S. Thiele schreibt: „Der Zustand vor 1945 sieht natürlich schöner aus, keine Frage. Aber realistisch gesehen wird dieser Zustand nicht wieder kommen. Wer soll das denn bezahlen. Alle Grundstücke dort sind in Privateigentum. Das wäre ein gigantischer städtebaulicher Umbau.“
Einen Vorschlag macht Nutzer Urb29: „Dann doch lieber abreißen! Das Hochhaus ist erhaltenswert wegen seiner ausgewogenen Gliederung und der klaren Formensprache der Nachkriegszeit. Doch diese geht komplett unter einem klotzigen Geschwulst verloren ... Man versucht hier wohl ein städtebauliches Pendant entlang der Grunaer Straße zu schaffen, das an Anspruch und Wertigkeit den Klötzen am Straßburger Platz entspricht. Der städtische Denkmalschutz vertut Chance um Chance, dieser Stadt ihre eigene architektonische Sprache zurückzugeben. Auch die DDR hat ihre Denkmäler verdient...“