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Gestank vor der Gaststätte

Am Döner-Imbiss in Streumen vermiest manchmal Faulgeruch den Appetit der Gäste. Das soll sich nun ändern.

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© Eric Weser, Montage: SZ

Von Eric Weser

Wülknitz. Wer schon mal am Streumener Dönerimbiss an der Dorfstraße eingekehrt ist, hat es vielleicht schon erlebt: Bisweilen legt sich ein fauliger Geruch über die Kreuzung vor der Gaststätte. Wer da zart besaitet ist, dem kann der Appetit auf Fleisch, Salat und Brot schnell vergehen. Aber auch für Anwohner sind die Geruchsschwaden nicht sonderlich angenehm.

Der Grund für den zeitweiligen Gestank liegt unter der Erde. Denn in der Kurve liegt ein sogenannter Entspannungsschacht des zentralen Abwassernetzes, erklärt Gundolf Pohl, Abteilungsleiter Abwasser beim Abwasserzweckverband Röderaue. Es werde vom Hauptpumpwerk im benachbarten Peritz herübergeschickt. „Das Wasser hat in Peritz schon eine gewisse Verweildauer gehabt. Da kann es schon sein, dass es etwas muffelt“, sagt Pohl.

Von Streumen aus wird das dreckige Wasser dann weiter nach Wülknitz gepumpt und von da aus schlussendlich nach Lichtensee. Dort erreicht es seinen Bestimmungsort: die Kläranlage. Wann genau die Pumpzyklen einsetzen, darauf habe man beim AZV keinen Einfluss, so Gundolf Pohl. Das hänge davon ab, wann sich genug Abwasser angesammelt hat, damit der Vorgang startet. Etwa drei- bis viermal täglich werde gepumpt.

Auch Gundolf Pohl weiß um das Geruchsproblem an der Kurve in Streumen. Man habe schon versucht, das Problem mit Folie im Schacht zu lösen. Das habe aber nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Und den Schacht einfach zuzumachen? Sei zwar möglich, so Gundolf Pohl. Man laufe dann aber Gefahr, dass die Bausubstanz Schaden nimmt. „Die Gase sind sehr aggressiv und greifen sogar den Beton an.“ In Frauenhain habe der AZV schon solche Erfahrungen machen und Schächte sanieren müssen. Deshalb brauche es eine Entgasung. – Eine Lösung des für das Problem mit dem Gestank ist dennoch in Sicht. „Wir werden in den Schacht ausnahmsweise einen Geruchsverschluss einzubauen“, so Gundolf Pohl. Wie der genau aussieht, steht momentan noch nicht fest. Es gebe sehr viele verschiedene Möglichkeiten, so Gundolf Pohl. Welche davon in Streumen zum Einsatz kommt, will man beim AZV jetzt herausfinden. Dann komme es darauf an, wie lange die Lieferzeit dauert. Binnen vier Wochen soll der Einbau aber erledigt sein.

Unterdessen ist in Streumen auch der Bau eines neuen Hauptpumpwerks gestartet. Die Baustelle liegt am anderen Ende des Dorfes, in der Doppel-S-Kurve an Einmündung des Ziegeldamms. Neben dem bestehenden Hauptpumpwerk entsteht ein neues. Bis Ende Oktober soll alles fertig sein, sagt AZV-Mitarbeiter Gundolf Pohl. Auf die Abwasserentsorgung werde der Bau sich nicht negativ auswirken. Erst wenn vom alten aufs neue Pumpwerk umgestellt wird, soll es ein paar Stunden eine Funktionsunterbrechung geben, heißt es vom AZV. Das alte Pumpwerk in Streumen wegreißen will der Verband nach eigenem Bekunden nicht. Es soll als Reserve weiter bestehen bleiben.