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Gespräch zu Betriebsfeuerwehr im Chemiewerk

Um die Sicherheit zu erhöhen, fordern Stadträte eine Feuerwehr in dem Unternehmen. Jetzt wird diskutiert, ob das umsetzbar ist.

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© Daniel Schäfer

Pirna. In der vergangenen Sitzung des Stadtrates hat die Linksfraktion Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) beauftragt, eine Betriebsfeuerwehr für den Standort des Chemiewerks Schill & Seilacher in Neundorf zu prüfen. Hanke sollte, so die Forderung der Linken, gemeinsam mit dem Leiter der Pirnaer Feuerwehr, Peter Kammel, sowie dem Werksleiter von Schill & Seilacher, Uwe Dittrich, dieses Thema erörtern.

Wie Schill & Seilacher mitteilt, hat ein erstes Gespräch inzwischen stattgefunden. Beteiligt waren auch die Brandschutz-Verantwortlichen des Unternehmens. Sowohl Klaus-Peter Hanke als auch Uwe Dittrich bewerteten die Gespräche im Anschluss als „konstruktiv und in die richtige Richtung gehend“. Werkleiter Uwe Dittrich erläuterte den derzeitigen Sicherheitsstand im Unternehmen. Er verwies darauf, dass aktuell 18 Mitarbeiter eine umfassende Ausbildung als Brandschutzhelfer aufweisen können, das entspricht 15 Prozent der Belegschaft. Zudem gebe es in der Belegschaft acht ausgebildete Feuerwehrleute, von denen die Hälfte aktiv in verschiedenen Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis tätig sei. Auch die Weiterbildung bei den Brandschutzhelfern spiele im Unternehmen eine große Rolle. So verweist Michael Jürgens, Brandschutzbeauftragter bei Schill & Seilacher, darauf, dass aller drei Jahre eine Brandschutz-Weiterbildung durchgeführt werde. „Zudem absolvieren wir im Abstand von ungefähr drei Jahren gemeinsam mit der Feuerwehr eine große Übung direkt auf dem Firmengelände.“ Solch eine Übung soll es im kommenden Jahr wieder geben.

„Wir sind allen Maßnahmen gegenüber aufgeschlossen, die dazu dienen, die Sicherheit unserer Betriebsangehörigen und auch der Anwohner zu erhöhen“, sagt Werkleiter Uwe Dittrich. Zusagen über eine Betriebsfeuerwehr konnte er allerdings nicht machen. „Die Gespräche über eine mögliche Betriebsfeuerwehr waren konstruktiv“, so Dittrich. „Jetzt müssen beide Seiten – Stadtverwaltung und wir – noch einmal die Faktenlage jeweils intern mit den jeweiligen Experten klären und uns dann spätestens nach der Fertigstellung der P1-Anlage endgültig dazu beraten“, so Dittrich.

Hintergrund der Forderung nach einer Betriebsfeuerwehr ist ein Unfall, der sich Anfang Dezember 2014 in dem Unternehmen ereignete. Bei der Explosion einer Chemikalien-Mischanlage war damals ein Mitarbeiter ums Leben gekommen, Trümmerteile flogen bis auf benachbarte Wohngrundstücke. Die damals zerstörte Anlage soll nun wieder in Betrieb genommen werden, der Wiederaufbau läuft derzeit. (SZ)