Merken

Neuer Betreiber für Gerichts-Kantine

Nach einem Jahr Pause kann man im Justizgebäude wieder Mittag essen. Nicht nur an Richter und Anwälte richtet sich das Angebot.

Teilen
Folgen
© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Richter Reinhard Schade freut sich: „Wir finden es gut, dass unsere Kantine nun wieder geöffnet ist“, sagt er. Fast ein Jahr lang mussten er und seine Kollegen woanders hingehen, um das Mittagessen einzunehmen. Das kostete wertvolle Zeit. Außerdem, so findet der Richter, sei die Kantine auch ein sozialer Treffpunkt und deshalb unverzichtbar für ein gutes Betriebsklima.

Seit dieser Woche ist die Kantine wieder geöffnet. Sie wird jetzt in der Regie der La Ola Zentralküche geführt. „Unsere Kantine in Niederkaina ist sehr gut besucht, deshalb suchten wir nach einer Möglichkeit, uns auch in der Innenstadt anzusiedeln“, sagt Inhaber Oliver Lorenz. Dank eines Mitarbeiters, der gute Kontakte zum Gericht hat, seien Gespräche aufgenommen worden, die letztlich zu einem positiven Ergebnis geführt hatten.

Die ersten Tage seien erfolgversprechend angelaufen, berichtet Oliver Lorenz. Am Dienstag sei man sogar ausverkauft gewesen. In der Anlaufphase werden zunächst 60 Portionen von Niederkaina aus angeliefert. Bei Bedarf könne man dies natürlich aufstocken, sagt Lorenz. Denn die Kantine im Gerichtsgebäude ist öffentlich. Also können nicht nur die Richter und Staatsanwälte das Angebot nutzen, sondern auch Bewohner und Gewerbetreibende aus der Umgebung. Natürlich müsse sich die Neueröffnung der Kantine erst herumsprechen. Auf alle Fälle seien die Preise moderat und erschwinglich für jedermann. Sie liegen um die drei Euro pro Portion.

Den Speiseraum im Gerichtsgebäude mit seinen 75 Sitzplätzen habe man in einem sehr guten Zustand vorgefunden, sagt der La Ola-Inhaber. Die gesamte Einrichtung an Möbeln und Wandschmuck konnte übernommen werden. „Lediglich in der Küche haben wir ein neues Warmhaltebecken – die Bain-Marie – aufgestellt“, so Lorenz.

Am Ausgabetresen walten Kerstin Benad und Kai Schmalfuß ihres Amtes. Kai Schmalfuß ist bei La Ola Kundenbetreuer, und Kerstin Benad bereitet am Vormittag in Niederkaina die Gerichte zu, bevor sie sich auf in die Innenstadt macht. Es sei kein Problem, die zusätzlichen Portionen für das Gerichtsgebäude bereitzustellen, sagt die Köchin. „Die Kapazität gibt es dank modernster Technik her“, sagt sie. Über den Tresen gehen auch selbst gemachte Desserts und alkoholfreie Getränke sowie Kaffee. „Bei den Getränken haben wir uns bewusst gegen jene eines weltweit agierenden Großkonzerns entschieden“, sagt Oliver Lorenz. Stattdessen sind die einheimischen Menschel-Limonaden im Angebot.

In der Kantine im Gericht kann man täglich unter drei festen Gerichten wählen. Doch der Speiseplan, der in der Kantine aushängt, bietet noch mehr, darunter auch vegetarische Gerichte, Wer Appetit auf eines dieser zusätzlichen Angebote hat, kann seine Lieblingsspeise vorbestellen. Sie wird dann von Niederkaina aus angeliefert.