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Gemeinsam statt allein

Das Fest zum Tag der Deutschen Einheit in Hartha hat schon Tradition. Ohne ehrenamtliches Engagement geht dabei nichts.

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© André Braun

Von Elke Braun

Hartha. Es ist kalt und windig an diesem 3. Oktober. Dennoch füllt sich der Hof der Firma Estler Straßen- und Tiefbau in Hartha zusehends mit Besuchern . Der Hof wurde zum Festgelände umfunktioniert. Die meisten Gäste kennen das schon. Denn es ist bereits das achte Mal, das die Städte Hartha, Leisnig und Waldheim dort ein gemeinsames Fest organisieren.

Die Jazz Tales auf Döbeln begleiteten den Frühschoppen musikalisch. In diesem Jahr gab es nur Livemusik, auch zwei Schülerbands aus der Region traten auf.
Die Jazz Tales auf Döbeln begleiteten den Frühschoppen musikalisch. In diesem Jahr gab es nur Livemusik, auch zwei Schülerbands aus der Region traten auf. © André Braun
Die kleinsten Tänzer der Black Diamonds aus Hartha tanzten zum Lied über Pippi Langstrumpf.
Die kleinsten Tänzer der Black Diamonds aus Hartha tanzten zum Lied über Pippi Langstrumpf. © André Braun
Das Waldheimer Nähprojekt präsentierte die Arbeiten aus der Nähstube.
Das Waldheimer Nähprojekt präsentierte die Arbeiten aus der Nähstube. © André Braun

„Vor acht Jahren habe ich das noch allein und im kleineren Rahmen gemacht“, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Estler. Dann gab es die Idee des Freundeskreises Sachsenkreuz, ein gemeinsames Fest zu organisieren. Estler ist auch selbst Mitglied des Freundeskreises. „Wir leben doch an Zschopau und Mulde in einer schönen Region. Warum sollen wir das nicht nach außen tragen“, sagt Estler. Außerdem müsse so nicht jede Stadt einzeln die Vorbereitungen eines solchen Festes stemmen. „So wird der Aufwand durch drei geteilt.“ Dem Städtebund Sachsenkreuz gehören die Städte Waldheim, Hartha und Leisnig an. Die Kommunen unterstützen die Aktion.

Die Leisnigerinnen Rosemarie Grafe und Brigitte Kromer präsentieren ihre Stadt zum zweiten Mal im Rahmen des Festes. Sie verteilen Flyer vom Kloster Buch und von der Burg Mildenstein an die Besucher. Und Äpfel aus dem Obstland. „Die sind in diesem Jahr besonders süß“, sagt Rosemarie Grafe. Beim Apfeltag am Sonnabend haben die Besucher die nächste Gelegenheit, die erntefrischen Früchte zu probieren. „Wie alle hier machen wir das ehrenamtlich, sind auch beim Tag der Sachsen in Torgau vertreten gewesen. Und wir tun es gerne“, sagt die Leisnigerin.

Auf der Bühne präsentieren die Vereine aus der Region ein buntes Programm. Die Mädchen und Jungen der „Black Diamonds“ aus Hartha zeigen ihre Tänze, ebenso wie die Zumba Kids aus Leisnig. Auch zwei Schülerbands – eine gemischte aus Hartha und Leisnig und die „Frogs“ aus Hartha, unterhalten das Publikum und ernten viel Beifall.

Stärken können sich die Besucher nicht nur mit Deftigem vom Grill sowie Kaffee und Kuchen, den der Förderverein der Oberschule Hartha anbietet, sondern auch mit leckerer Suppe aus der Gulaschkanone. „Wir haben seit heute früh um Sechs gekocht. Mit viel Liebe“, betont Andrea Karger vom Harthaer Feuerwehrverein und lacht. Etwa 30 Kilogramm Fleisch, 15 Kilogramm Kartoffeln und 40 Kilogramm Gemüse werden benötigt, um die rund 200 Portionen Gulaschsuppe herzustellen.

Ganz in Familie feiern Anja und Jochen Stemke aus Hartha mit ihren drei Söhnen den Tag der Deutschen Einheit. „Unser Sohn Jonas spielt in der Schülerband mit. Die wollen wir natürlich sehen“, sagt Anja Stemke. Bei den Zumba-Kids tanzt Tochter Ronja von Anja Naake aus Hartha mit. „Ich finde es sehr schön, dass die Kinder hier zeigen können, was sie gelernt haben“, sagt sie. Außerdem freut sie sich, dass sie auf dem Fest viele Freunde und Bekannte seit langem einmal wieder getroffen hat.

Traditionell findet vor dem Fest ein Gottesdienst in der Harthaer Kirche statt. Albrecht Hänel vom Heimatverein Waldheim, der ebenfalls dem Freundeskreis angehört, freut sich besonders, dass er eine E-Mail von Sachsens Ministerpräsident Michael Michael Kretschmer vorlesen konnte. Kretschmer hatte beim Tag der Sachsen den Stand des Städtebundes „Sachsenkreuz“ besucht. „Er hat uns mitgeteilt, wie sehr er das Ehrenamt schätzt und auch die Zusammenarbeit unserer Städte“, sagt Hänel.