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Geld für Schulhof und Sportplatz

Von dem Bundesprogramm für Investitionen in Schulen sollen sowohl die Grund- als auch die Oberschüler der Zille-Stadt profitieren.

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© Arvid Müller

Von Sven Görner

Radeburg. Die bunte Kletterspinne in der Ecke des großen Hofs der Grundschule auf dem Meißner Berg wird von den Schul- und Hortkindern gern genutzt. Seit einem Jahr steht das Spielgerät dort. Die Idee dazu hatten Eltern des Schulfördervereins und Lehrer. Nach einem Spendenaufruf kamen von Unternehmen 8 000 Euro zusammen. Den fehlenden Anteil der Gesamtkosten in Höhe von 25 000 Euro übernahm die Stadt. Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos) hatte bei der Eröffnung angekündigt, dass die neue Spielmöglichkeit der Auftakt für die schrittweise Neugestaltung des äußeren Schulhofs sein sollte.

Die von den Oberschülern genutzte Rasenfläche soll zu einem richtigen Sportplatz umgestaltet werden.
Die von den Oberschülern genutzte Rasenfläche soll zu einem richtigen Sportplatz umgestaltet werden. © Arvid Müller

Für dieses Jahr wurden im Haushalt der Stadt dann auch weitere 30 000 Euro eingeplant. Zu wenig, um alle Pläne umzusetzen. Denn die Kostenschätzungen belaufen sich auf 175 000 Euro. Doch jetzt soll alles schneller gehen als noch vor ein paar Wochen gedacht. Der Grund dafür ist ein Bundesprogramm, das zusätzliche Gelder für den Schulhausbau zur Verfügung stellt. Ausschlaggebend für die Höhe der Zahlungen sei dabei die Anzahl der Schüler, so die Bürgermeisterin. Seit vergangener Woche kennt die Stadt nun die genaue Summe. Radeburg erhält knapp 277 000 Euro Fördermittel. Projekte werden dabei mit maximal 75 Prozent gefördert, den Rest müssen die Kommunen als Eigenmittel aufbringen.

Nutznießer sollen in Radeburg sowohl die Grund- als auch die Mittelschüler sein. In seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag hat der Stadtrat entsprechende Beschlüsse gefasst. An der Grundschule soll dabei nicht nur der große äußere Schulhof, sondern auch der kleine innere neu- beziehungsweise umgestaltet werden. Die Oberschule soll endlich einen ordentlichen Sportplatz bekommen. Während das Vorhaben auf dem Meißner Berg möglichst noch in diesem Jahr beginnen und im nächsten – zum zehnjährigen Bestehen des Schulneubaus – beendet werden soll, müssen die Oberschüler noch etwas länger warten. Geplant ist das Vorhaben für 2020.

Während die alte Plattenbauschule auf dem Meißner Berg nach dem Neubau der Grundschule zurück- und zum Hort umgebaut wurde, blieb der große Schulhof nahezu im ursprünglichen Zustand erhalten. „Fast in jeder Hofpause haben wir ein Kind mit aufgeschlagenen Knien“, sagt Schulleiter Thomas Damme. Schuld daran sind die längst nicht mehr eben liegenden alten Betonplatten. Diese sollen mit der Neugestaltung verschwinden. Stattdessen wird teilweise Bitumen aufgetragen.

„Entstehen sollen unter anderem ein Verkehrsgarten, ein Badminton- und ein Völkerballfeld sowie Sitzgelegenheiten“, sagt der Schulleiter. Neben Möglichkeiten für Sport und Spiel soll der Platz auch ausreichend Fläche bieten, damit sich dort alle 350 Schüler versammeln können. „Etwa für gemeinsame gymnastische Übungen oder auch für Auszeichnungen nach Sportfesten“, ergänzt Thomas Damme. Und der Schulförderverein will sich noch um einen Kicker für draußen kümmern.

Arbeiten sind aber auch am mit dem Schulbau neu entstandenen kleinen Hof geplant. So soll der Splitt von den Wegen verschwinden, weil er dem Fußbodenbelag schadet. Er wird durch Pflaster ersetzt. Die Böschung unter der Brücke muss neu befestigt und auch die Brückenpfeiler gegen Nässe geschützt werden.

Viel zu tun gibt es auf der Fläche, die derzeit von der Oberschule als Sportplatz genutzt wird. Denn eigentlich ist das nur eine bessere Wiese mit angedeuteter Laufbahn. „Unser Wunsch sind ein Multifunktionsspielfeld und eine Laufbahn“, sagt Schulleiter Michael Ufert. Bestehen sollten diese aus einem pflegeleichten Kunststoff. Für eine 400-Meter-Bahn ist der Platz allerdings zu klein. „Und auch die Sprintstrecke kann nur 60 Meter lang sein.“ Geschaffen werden sollen zudem auch schattige Bereiche zum Aufenthalt für die Schüler. Eine Sprunggrube und eine Möglichkeit zum Kugelstoßen wären auch erforderlich. „Wir haben aufgeschrieben, was wir für den Unterricht brauchen. Jetzt muss der Planer sehen, was er unterkriegt“, so der Schulleiter.

Erste Kostenschätzungen gehen von 218 000 Euro aus. „Das wird aber sicher nicht reichen“, sagt die Bürgermeisterin. Vom Geld des Bundesprogramms sollen 146 000 Euro genommen werden.