Von Mandy Schaks
Altenberg. Peter Nestler hat schon alle Einkäufe erledigt. 20 Kilo Kartoffeln, selbstverständlich aus der Region und garantiert mehlig-kochend, stehen bereit. Eier, Mehl und Öl wurden ebenfalls in ausreichender Menge besorgt. Wenn es nach dem Geisinger geht, kann das Wochenende kommen.
Klitscher-Experten
Peter Nestler erwartet aber nicht mit seiner Frau eine Großfamilie zum Mittagessen, sondern eine Riesen-Gästeschar zum öffentlichen Wettbacken. Die Nestlers sind nämlich die Erfinder des Klitscher-Festes, bei dem Vereine, Hobbyköche und Profis nunmehr schon zum dritten Mal des Erzgebirgers heimliche Haus- und Hofspeise in nur 15 Minuten auf den Tisch bringen. So wie ihnen die Kartoffelspeise am besten schmeckt – und hoffentlich auch der Jury. Die Grundzutaten Kartoffeln, Eier, Mehl und Öl sowie Gerätschaften werden von den Veranstaltern gestellt. Das ist der Handels- und Gewerbeverein mit den Hauptorganisatoren Michael Müller und Gerd Böhme. Doch das gewisse Extra, das den Klitscher unverwechselbar macht, muss jeder selbst mitbringen.
Peter Nestler kennt sich mit dem Klitscher aus und hat ihn auch schon selbst produziert, wie er verrät. „Das ist früher ein Arme-Leute-Gericht gewesen, das in jedem Dorf bissel anders gemacht wird.“ Ein Muss sind seiner Ansicht nach Zwiebel, Pfeffer, Salz und Kümmel. „Wenn man will, kann auch noch bissel Knoblauch rein.“ Nur auf das typische Leinöl, das die Altvorderen verwendet haben, müssen die Klitscher-Königsbäcker verzichten. Das würde in den großen Pfannen zu schnell verbrennen, weiß er. Aber Nestler ist sich sicher, die Teilnehmer werden auch diese Aufgabe lösen. Er hofft, dass viele Besucher das Spektakel verfolgen. Vielleicht kommt der eine oder andere noch ganz spontan mit zum Zug. Denn ein Publikumsteam soll diesmal möglicherweise sogar gegen die Jury antreten. Und er wünscht sich, dass der Klitscher die Küchen der Welt erobert. „Ich frage mich, warum der Klitscher nicht den Status hat wie Thüringer Klöße.“