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Geising sucht den Klitscher-König

Die typisch erzgebirgische Kartoffelspeise wird um die Wette gebacken. Eine Kampfansage an den Thüringer Kloß.

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© Archivfoto: Frank Baldauf

Von Mandy Schaks

Altenberg. Peter Nestler hat schon alle Einkäufe erledigt. 20 Kilo Kartoffeln, selbstverständlich aus der Region und garantiert mehlig-kochend, stehen bereit. Eier, Mehl und Öl wurden ebenfalls in ausreichender Menge besorgt. Wenn es nach dem Geisinger geht, kann das Wochenende kommen.

Klitscher-Experten

Die Pokalverteidiger „Wir verteidigen den Titel“, sagt Ingrid Petzold. Die Altenbergerin war 2017 mit Enkelin Michelle Petzold aus Glashütte Klitscher-Königin bei den Hobby-Köchen geworden. Dabei wollte sie gar nicht mehr antreten, weil sie beim ersten Mal knapp verloren hatten. Aber die Enkelin richtete die Oma wieder auf, und beide verzauberten die Jury. „Das war eine tolle Atmosphäre“, so Frau Petzold, „die Besucher haben mitgefiebert.“
Die Pokalverteidiger „Wir verteidigen den Titel“, sagt Ingrid Petzold. Die Altenbergerin war 2017 mit Enkelin Michelle Petzold aus Glashütte Klitscher-Königin bei den Hobby-Köchen geworden. Dabei wollte sie gar nicht mehr antreten, weil sie beim ersten Mal knapp verloren hatten. Aber die Enkelin richtete die Oma wieder auf, und beide verzauberten die Jury. „Das war eine tolle Atmosphäre“, so Frau Petzold, „die Besucher haben mitgefiebert.“
Der Erfinder In Geising wurde jahrelang ein Straßenfest gefeiert. Aber da war irgendwie die Luft raus. „Wir wollten was Neues machen“, erinnert sich Peter Nestler, „was Fetzigeres“. So kam ihm eines Tages mit seiner Frau die Idee für ein Klitscher-Fest. Daraus wurde eine Mischung aus Tradition, Backwettbewerb und genussvoller Unterhaltung. Die Geschichte erlebte vor zwei Jahren ihre Premiere und wurde ein Erfolg.
Der Erfinder In Geising wurde jahrelang ein Straßenfest gefeiert. Aber da war irgendwie die Luft raus. „Wir wollten was Neues machen“, erinnert sich Peter Nestler, „was Fetzigeres“. So kam ihm eines Tages mit seiner Frau die Idee für ein Klitscher-Fest. Daraus wurde eine Mischung aus Tradition, Backwettbewerb und genussvoller Unterhaltung. Die Geschichte erlebte vor zwei Jahren ihre Premiere und wurde ein Erfolg.
Die Jurorin Eigentlich ist die Semmelmilda aus Schellerhau, im bürgerlichen Leben Sabine Nowraty, für ihr flottes Mundwerk bekannt. Doch diesmal gibt sie sich überraschend kleinlaut. „Ich spiele nur eine Rolle am Rand“, wiegelt sie ab. Die Semmelmilda sitzt mit Skeleton-Weltmeisterin Diana Sartor, die in Bärenfels eine Pension betreibt, zum dritten Mal in der Jury. Das Duo verstärkt Heiko Schlegel vom Altenberger Bergglöck’l.
Die Jurorin Eigentlich ist die Semmelmilda aus Schellerhau, im bürgerlichen Leben Sabine Nowraty, für ihr flottes Mundwerk bekannt. Doch diesmal gibt sie sich überraschend kleinlaut. „Ich spiele nur eine Rolle am Rand“, wiegelt sie ab. Die Semmelmilda sitzt mit Skeleton-Weltmeisterin Diana Sartor, die in Bärenfels eine Pension betreibt, zum dritten Mal in der Jury. Das Duo verstärkt Heiko Schlegel vom Altenberger Bergglöck’l.

Peter Nestler erwartet aber nicht mit seiner Frau eine Großfamilie zum Mittagessen, sondern eine Riesen-Gästeschar zum öffentlichen Wettbacken. Die Nestlers sind nämlich die Erfinder des Klitscher-Festes, bei dem Vereine, Hobbyköche und Profis nunmehr schon zum dritten Mal des Erzgebirgers heimliche Haus- und Hofspeise in nur 15 Minuten auf den Tisch bringen. So wie ihnen die Kartoffelspeise am besten schmeckt – und hoffentlich auch der Jury. Die Grundzutaten Kartoffeln, Eier, Mehl und Öl sowie Gerätschaften werden von den Veranstaltern gestellt. Das ist der Handels- und Gewerbeverein mit den Hauptorganisatoren Michael Müller und Gerd Böhme. Doch das gewisse Extra, das den Klitscher unverwechselbar macht, muss jeder selbst mitbringen.

Peter Nestler kennt sich mit dem Klitscher aus und hat ihn auch schon selbst produziert, wie er verrät. „Das ist früher ein Arme-Leute-Gericht gewesen, das in jedem Dorf bissel anders gemacht wird.“ Ein Muss sind seiner Ansicht nach Zwiebel, Pfeffer, Salz und Kümmel. „Wenn man will, kann auch noch bissel Knoblauch rein.“ Nur auf das typische Leinöl, das die Altvorderen verwendet haben, müssen die Klitscher-Königsbäcker verzichten. Das würde in den großen Pfannen zu schnell verbrennen, weiß er. Aber Nestler ist sich sicher, die Teilnehmer werden auch diese Aufgabe lösen. Er hofft, dass viele Besucher das Spektakel verfolgen. Vielleicht kommt der eine oder andere noch ganz spontan mit zum Zug. Denn ein Publikumsteam soll diesmal möglicherweise sogar gegen die Jury antreten. Und er wünscht sich, dass der Klitscher die Küchen der Welt erobert. „Ich frage mich, warum der Klitscher nicht den Status hat wie Thüringer Klöße.“

Das Fest am Wochenende

Genussvolle Unterhaltung versprechen die Organisatoren des Klitscher-Festes, das am 7. und 8. Juli in Geising im Ortszentrum gefeiert wird.

Höhepunkt ist der große Klitscher-Backwettbewerb, Sonntag, 11 Uhr, Meldungen: 0171 8821731,

E-Mail: [email protected].

Eröffnung ist Sonnabend, 18 Uhr. Rund um den Klitscher gibt es zwei Tage Unterhaltung auf drei Bühnen, Action und Schau-Handwerk.

Eintritt: 6 € pro Tag, im Vorverkauf 8 € für beide Tage, Kinder frei. (SZ/ks)

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