Merken

Ganz großes Kino

Für 3,5 Millionen Euro wird der Bautzener Filmpalast erweitert. Vor allem in neue Säle investiert der Betreiber.

Teilen
Folgen
© Visualisierungen: Kino Bautzen

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Film ab. Dunkel ist es im Kino 2 in Bautzen. In wenigen Minuten beginnt die Vorführung. Doch weder ein Aktionstreifen, noch eine Komödie wird gleich über die Leinwand flimmern. Der Bautzener Kinochef Andreas Schneider hat den Raum für eine besondere Präsentation ausgewählt. Zwischen den plüschroten Kinosesseln stellt er ein Projekt vor, das ihn und sein Team schon wochenlang beschäftigt – und das ihn noch Monate beschäftigen wird.

Ein Hingucker: Bei der Erweiterung des Kinos haben die Architekten auch an die Fassade des Hauses an der Bautzener Tuchmacherstraße gedacht.
Ein Hingucker: Bei der Erweiterung des Kinos haben die Architekten auch an die Fassade des Hauses an der Bautzener Tuchmacherstraße gedacht. © Visualisierungen: Kino Bautzen

Dort vorn an der Leinwand erscheinen Baupläne, Bilder von modern gestalteten Kinosälen, von einem schicken Foyer. Und schon nach wenigen Minuten wird klar: Das, was der Chef hier entspannt verkündet, ist nicht weniger als eine komplette Verwandlung des Bautzener Kinos. Eine, auf die viele schon lange gewartet haben. Bereits im Jahr 2001 war von einer Erweiterung des Filmpalastes die Rede. Zwei Jahre später betonten die Inhaber, dass das Projekt nicht vom Tisch sei. Doch bis zum Start der Arbeiten sollten noch etliche Jahre vergehen. „Packen wir es an“, sagt der Architekt Christian Weise, der für die Erweiterung des Kinos zuständig ist und gerade bei der symbolischen Grundsteinlegung geholfen hat. Tatsächlich sind die Bauarbeiter seit ein paar Wochen vor Ort. Auf dem Grundstück hinter dem Gebäude haben sie bereits eine Fundamentplatte errichtet. An dieser Stelle entsteht das Kino 5, ein großer Raum mit 98 Plätzen. Bis März 2019 soll dieser Kinoanbau fertig sein.

Doch wie bei einem erfolgreichen Film gibt es auch bei den Bauarbeiten im Kino eine Fortsetzung. Im zweiten Abschnitt sind noch weitere Säle geplant. Für sie werden die oberen Etagen des Hauses an der Tuchmacherstraße entkernt. Dort, wo heute noch Wohnungen leer stehen, hat der Architekt in seinen Bauplan Kino 6 und Kino 7 eingezeichnet, zwei Räume, in die jeweils mehr als 70 Besucher passen sollen.

Arbeiten bei laufendem Betrieb

Gleichzeitig wird im Sommer 2019 das Foyer völlig neu gestaltet. Auch die Fassade des Hauses bekommt eine moderne Optik. Zum Schluss, im dritten Teil sozusagen, sind die schon vorhandenen Kinosäle 1 bis 4 an der Reihe. Auch sie werden auf den neuesten Stand gebracht. Jeder Bauabschnitt für sich ist eine kleine Herausforderung, meint Christian Weise. „Das Schwierigste daran aber ist, dass alle Arbeiten bei laufendem Betrieb stattfinden“, erklärt der Architekt. Diesen Worten kann Kinochef Andreas Schneider nur zustimmen. „Schon jetzt bemerken unsere Besucher manchmal die Bauarbeiten. Zum Glück sind alle sehr verständnisvoll und neugierig auf die Veränderungen“, meint er.

Tatsächlich können sich die Gäste nicht nur auf drei neue Säle und bequemen Sessel freuen. Auch in die Technik investiert das Unternehmen Kieft & Kieft. Mit einer Laserprojektion soll die Bildqualität künftig noch besser werden. Auch eine neue Soundanlage sorgt bald für ein besonderes Kinoerlebnis.

Insgesamt fließen 3,5 Millionen Euro in den Filmpalast. Geld, das gut angelegt ist, meint der Chef und berichtet von stabilen Besucherzahlen. „Unser Publikum kommt nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus dem Umland“, erklärt Andreas Schneider. Der Kinochef freut sich darauf, seinen treuen Gästen bald noch mehr bieten zu können.