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Gästelieblinge im Jubiläumsjahr

Der Mittelndorfer Mühle halten die Urlauber die Treue – auch online. Ein Selbstläufer ist das aber nicht, sagt der Eigentümer.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Sebnitz. Das Team der Pension Mittelndorfer Mühle um Uwe Krebs und Katrin Heumüller hat echt Glück mit seinen Gästen. Oder besser gesagt: Das Team tut alles, damit die Gäste glücklich sind. Das zahlt sich aus. Denn das Mi-Mü-Team, wie sich die Mitarbeiter selbst nennen, hat es dieses Jahr wieder geschafft, zum sächsischen Gästeliebling gekürt zu werden – zum zweiten Mal nach 2016. „Es ist eine Wertschätzung unserer Arbeit. Und dass wir die Auszeichnung wieder sachsenweit erhalten haben, freut uns besonders“, sagt Eigentümer Uwe Krebs.

Die Auszeichnung basiert auf den Online-Bewertungen, die Urlauber nach ihrem Aufenthalt in Hotels, Pensionen und Gästehäusern auf Bewertungsportalen im Internet eintragen. Diese Einschätzungen werden ausgewertet, wobei sowohl die Service- und Kundenorientierung als auch der Gesamteindruck zählen. Eine Rolle spielt aber auch der Umgang der Hoteliers und Gastwirte mit den Onlinebewertungen ihrer Gäste: Reagieren sie auf Wünsche und Kritik? Sind sie überhaupt bereit, sich mit den Kommentaren im Internet auseinanderzusetzen?

Die Freude beim Mi-Mü-Team ist doppelt groß. Immerhin gab es die Auszeichnung im Jubiläumsjahr. Die Mittelndorfer Mühle feiert ihren 500. Geburtstag. Vielleicht ist die Mühle gar die älteste im Kirnitzschtal, berichtet Uwe Krebs. Schwarz auf weiß hat er aber nur das Jahr 1518, als die Mühle erstmals urkundlich erwähnt wurde. Stolz auf so viel Jahre Mühlengeschichte ist er allemal.

Die Kraft des Wassers

In der Mittelndorfer Mühle ist, wie in fast allen Mühlen des Kirnitzschtales, tatsächlich mit Wasserkraft gearbeitet worden. 1882 erfolgte die Umwandlung der Schneidemühle in eine Papierfabrik. Seit 1965 ist die Mittelndorfer Mühle eine Pension mit Gasthaus. Seit 2000 begrüßt die Familie Krebs gemeinsam mit dem Mühlenteam die Besucher in der Pension. „Und wenn hier schon seit mittlerweile 53 Jahren Urlauber beherbergt werden, müssen doch auch die Vorbesitzer alles richtig gemacht haben“, sagt Uwe Krebs. Er selbst steht 18 Jahre dem familiengeführten Unternehmen vor, in der Branche bereits eine lange Zeit. Zu schaffen sei das nur mit einem klaren Konzept und einer fleißigen Familie, sagt er. Jeder packt mit an.

Viele Unternehmen in der Gastronomie und Hotellerie plagen Personalsorgen, sie finden nicht ausreichend Mitarbeiter. Geht es ihm auch so? Nein, sagt Uwe Krebs, obwohl er die Schwierigkeiten der Betriebe gut nachvollziehen könne. Um gar nicht erst in Schwierigkeiten zu kommen, haben die Mühlenbetreiber entschieden, sich ausschließlich auf die Pension zu konzentrieren und auf eine öffentliche Gaststätte in der Mühle zu verzichten. Die Pension ist das, was die sechs Beschäftigten einschließlich des Chefs stemmen könnten. So, sagt Uwe Krebs, könne man auf jeden einzelnen Gast ganz individuell eingehen.

Das Konzept geht auf. Dazu gehört auch, für Arbeiten im Haus die Schließzeiten im November und Januar zu nutzen, damit die Gäste davon nicht gestört werden. Nur größere Investitionen mussten bei laufendem Betrieb erfolgen, so die Sanierung von Dach und Fassade 2002 bis 2004.

Nach dem Wettbewerb ist beim Mi-Mü-Team schon wieder vor dem Wettbewerb. „Natürlich hoffen wir, 2019 wieder dabei sein zu können. Dann gibt es unterschiedliche Kategorien“, sagt Uwe Krebs. Er finde gut, dass dann unter anderem zwischen Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels unterschieden werde. Schließlich würden sich ja alle Vermieter in ihren Häusern große Mühe mit den Gästen geben. Und so hätten dann noch mehr die Chance auf den Titel Gästeliebling. „Nicht umsonst sind Sachsen und auch die Sächsische Schweiz als Reiseland eine gute Adresse geworden“, sagt der Mühlen-Chef. Speziell am Kirnitzschtal schätzen die Urlauber aus seiner Sicht die Mischung aus Pensionen, Ferienwohnungen, Gaststätten und Campingplatz.