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Für Paddy Kelly das Wohnzimmer gewienert

Von diesem Konzert in ihrer Stube in Leisnig werden die Beckers und ihre Gäste noch ihren Enkeln erzählen. Auch der Sänger selbst war ziemlich aufgeregt.

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© Jens Borghardt

Von Heike Heisig

Leisnig. Schon mehrfach ist Katja Becker (40) mit ihrer 17-jährigen Tochter Rosalie zu Konzerten von der Kelly Family und einzelner Familienmitglieder gewesen. Am Mittwoch jedoch mussten die beiden weder nach Chemnitz, Riesa oder Zwickau fahren, um vor allem Rosalies Idol Michael Patrick „Paddy“ Kelly zu hören. Der Sänger kam in den kleinen Leisniger Ortsteil Polkenberg zu einem Wohnzimmerkonzert. Darum hatte sich Katja Becker beim Radiosender MDR Jump für ihre Tochter beworben, weil diese noch nicht volljährig ist.

Paddy Kelly zu Besuch

Das Idol im Wohnzimmer: Michael Patrick "Paddy" Kelly bei den Beckers in Polkenberg.
Das Idol im Wohnzimmer: Michael Patrick "Paddy" Kelly bei den Beckers in Polkenberg.
Paddy Kelly und Rosalie Becker.
Paddy Kelly und Rosalie Becker.
Sichtlich begeistert zeigte sich auch der Gast.
Sichtlich begeistert zeigte sich auch der Gast.

Dass es mit diesem Konzert wirklich klappt, damit hätte aber weder Vater Mirko Becker noch Bruder Erwin (10) gerechnet. „Nach der Nachricht, dass wir das Konzert gewonnen haben, waren wir total aufgeregt und haben unsere weiteren Urlaubspläne über den Haufen geworfen, die Wohnung gewienert und Freunde eingeladen“, erzählt Katja Becker. Auf 18 sei die Zuschauerzahl schließlich gewachsen, bis zu 20 hatte der Radiosender erlaubt. Er war auch sehr darauf bedacht gewesen, dass die Adresse der Gewinner nicht bekannt wird – unter anderem aus Sicherheitsgründen. Im idyllischen Polkenberg allerdings waren dahingehende Bedenken unbegründet. „Deshalb haben wir die drei angereisten Sicherheitsleute kurzerhand mit zum Konzert eingeladen“, so die Gewinnerin.

Etwa eine Stunde hatten sie und ihre Gäste den zurzeit total angesagten Sänger für sich. Anfänglich sei die Aufregung auf beiden Seiten spürbar gewesen – auch bei dem so bühnenerfahrenen Kelly. „Ich kann mir schon vorstellen, dass es etwas ganz anderes ist, vor großem Publikum zu stehen. Das ist sicher etwas anonymer als bei Fremden zuhause im Wohnzimmer“, so Katja Becker. Doch es wurde eine zauberhafte reichliche Stunde. Der Sänger erzählte von sich, seiner Heimat und seiner Arbeit. Immer wieder wollte er zwischen den Titeln auch etwas von den Zuhörern wissen, ging besonders auf Erwin, eigentlich ein eingefleischter Metal-Fan, ein. Der ist von „Paddy“ indes so angetan, dass er beim nächsten Konzert von Kelly unbedingt dabei sein möchte.

Von dem am Mittwoch jedoch werden alle Beteiligten wohl noch lange erzählen. „Irgendwie können wir es erst jetzt langsam realisieren“, gesteht Katja Becker. Ein Kult allerdings werde um den Stuhl, auf dem der Sänger gesessen oder die Tasse, aus der er getrunken hat, nicht gemacht.

Bei der 40-Jährigen hat die Begegnung mit dem Künstler auch eine nachdenkliche Saite angeschlagen. Michael Patrick Kelly war an diesem Tag schon morgens bei einer Frühstückssendung, später dann in Polkenberg, danach musste er noch nach Hannover. Immer hatte er eine Crew von Leuten – wenn auch sehr nette, wie Katja Becker findet – um sich. „Also der Alltag eines Prominenten scheint stressig zu sein.“ Diesen Eindruck hat Polkenbergerin in der kurzen Zeit gewonnen. Umso mehr genieße sie nun die Ruhe und das Familienleben in relativ geregelten Bahnen. Dies sieht nun doch noch den Abschluss des Ferienprogramms mit Zoobesuch und möglicherweise einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz vor. Doch die Beckers machen sich da auch nichts vor: Das Wohnzimmerkonzert mit Michael Patrick Kelly ist als schönstes Ferienerlebnis nicht zu toppen.