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Fuchs vermodert vorm Spielplatz

Der Kadaver lag tagelang. Niemand fühlte sich zuständig. Der DA hakte nach.

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© André Braun

Von Nadine Franke

Waldheim. Es ist ein dichtes Gebüsch, das vor dem Spielplatz auf der Hauptstraße in Waldheim wächst. Ein paar Stufen führen zu den höher gelegenen Geräten für die Kinder. Neben der Treppe verläuft ein Zaun hinter Gebüsch und Fußweg. Dieser Platz wurde zur letzten Ruhestätte eines Fuchses. Seit dem Wochenende liegt er schon in dem Gebüsch. Der Verwesungsprozess hat längst eingesetzt. Insekten kriechen über den Kadaver. Der Gestank steigt schon den Fußgängern in die Nase. Ob das Tier Tollwut hat, ist nicht bekannt, aber nicht auszuschließen.

Gerade vor einem Spielplatz, an dem Kinder spielen, führte das zu Unmut in der Waldheimer Facebook-Gemeinde. Schon am Dienstag wurde der Fall dem Ordnungsamt gemeldet. Entsorgt wurde er bis Donnerstagvormittag noch nicht. Das Problem war vor allem eine Frage der Zuständigkeit. Aus dem Waldheimer Ordnungsamt hat der Döbelner Anzeiger erfahren, dass der Bauhof den toten Fuchs entsorgen sollte. Auch die Tierkörperbeseitigungsanstalt (TBA) sagte auf Nachfrage des Ordnungsamtes, dass sie den Körper höchstens am Bauhof abholen würde. „Der Bauhof ist aber nur für Kleintiere wie Hamster oder Katzen zuständig“, sagt Michael Wittig, Fachbereichsleiter Ordnung- und Bauverwaltung. „Für größere Tiere ist der Revierjäger verantwortlich.“ Diesen hat Wittig auch direkt verständigt, als er zwei Tage nach der Meldung des Kadaverfunds von dem Problem durch die Nachfrage des DA erfuhr.

Ganz einfach sollte die Bergung des Kadavers aber nicht werden. Das Gebüsch ist so dicht, dass der Fuchs nicht einfach von außen herausgeholt werden kann. Von innen blockiert der Zaun den Zugang. „Wir lösen das Problem nun direkt“, sagte Wittig am Donnerstagvormittag. Zur Mittagszeit hatte er direkt zwei Mitarbeiter des Bauhofs und den für das Revier Waldheim West zuständigen Jäger zu dem Spielplatz geschickt. Die Männer konnten den toten Fuchs aus dem Gebüsch holen. Der Kadaver wurde von dem Jäger mitgenommen.

Tote Tiere stinken nicht nur und locken Insekten an. Beim Verwesungsprozess werden Keime freigesetzt, die Infektionsquellen für andere Menschen und Tiere bilden. Deswegen warnt das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt auch davor, tote Wild-, Nutz- oder Haustiere einfach in der Natur zu entsorgen. Diese müssen in der TBA Priestewitz entsorgt oder im Fall von Haustieren auf einem Tierfriedhof bestattet werden.