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Frische Milch zum Selberzapfen

Die Milchautomaten der Agrargenossenschaft Gnaschwitz werden rege genutzt. Jetzt gibt es einen neuen Standort.

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© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

Wilthen. Er steht in der Ecke und fällt doch auf: Der leuchtend blaue Automat, der dieser Tage im Vorraum des Wilthener Edeka-Marktes platziert wurde. Viele Kunden werfen ihm im Vorbeigehen neugierige Blicke zu. Einige treten aber auch heran und bedienen sich – mit frischer Milch. Sie kommt von der Agrargenossenschaft Gnaschwitz. Das Unternehmen macht seit sieben Jahren gute Erfahrungen mit dem Direktverkauf von Milch, betreibt inzwischen drei Milchtankstellen. Eine davon befindet sich jetzt in Wilthen an. Der moderne Automat zur Selbstbedienung steht im Eingangsbereich des Edeka-Marktes im Handelszentrum Oberland. Er befindet sich zwischen der ersten und der zweiten Glastür; neben der Bäcker-Filiale. Seit Mittwoch ist er in Betrieb.

Leere Flaschen gibt’s vor Ort

„Wir denken, dass auch die Wilthener Kundschaft an leckerer Milch von unserer Agrargenossenschaft interessiert ist“, nennt Vorstandsvorsitzender Markus Gallasch den Grund dafür, warum sich sein Unternehmen für die Aufstellung des Automaten entschieden hat. Der Chef weiß, dass sich am Stall in Techritz bisher auch etliche Leute aus dem Oberland bedient haben, zum Beispiel aus Neukirch. „Sie haben jetzt kürzere Wege“, kommentiert er.

Markus Gallasch ist froh darüber, dass er mit der Leitung des Wilthener Edeka-Marktes schnell überein kam. Inhaberin Peggy Raue sieht es als Kundenservice an, dass nun auch Milch aus Techritz im Angebot ist. „So erweitern wir unser Sortiment“, sagt sie und erwähnt, dass es jetzt in ihrem Markt auch leere Glasflaschen zu kaufen gibt. Die können die Kunden immer wieder nutzen, um sich Milch abzufüllen und nach Hause zu transportieren. Es dürfen aber auch andere geeignete Gefäße verwendet werden. Sie müssen allerdings wenigstens einen halben Liter fassen. Das ist die Mindestabgabemenge. Bezahlt werden kann mit Geldstücken, aber auch mit Scheinen. Die Summe muss der Kunde nicht passend parat haben, denn der Automat gibt Wechselgeld heraus. Die Milch mit einem Fettgehalt von rund vier Prozent kommt täglich frisch per Kühlfahrzeug an. Zuvor wird sie pasteurisiert, also 15 Sekunden lang auf 72 Grad Celsius erhitzt. „Sie ist trotzdem genauso frisch wie die in Techritz“, betont Markus Gallasch. Komplett unbehandelte Milch bekommen die Kunden nur am Kuhstall.

Mit der Resonanz zufrieden

Auf Automaten zum Selberzapfen setzt die Agrargenossenschaft Gnaschwitz seit 2010. Damals eröffnete sie die erste Milchtankstelle in Techritz. Im Frühling dieses Jahres kamen zwei neue in Bautzen hinzu – im Edeka-Markt am Husarenhof und beim Eisdealer in der Seminarstraße. Den Automaten von letzterem Standort hat die Genossenschaft jetzt nach Wilthen umgesetzt, um in einer weiteren Ecke des Landkreises präsent sein zu können.

Mit der Resonanz auf das Frischmilch-Angebot ist Markus Gallasch sehr zufrieden. Wie er sagt, zapfen Kunden sowohl am Automaten bei Edeka in Bautzen als auch am Stall in Techritz im Durchschnitt 80 Liter pro Tag. „Am Wochenanfang ist es immer etwas weniger. Zum Wochenende hin steigt der Absatz“, berichtet der Chef der Genossenschaft. Jetzt hoffen er und sein Team, dass auch die neue Milchtankstelle in Wilthen gut angenommen wird.