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Friedhofskonzept kann umgesetzt werden

Der Stadtrat hat den Plänen für die 58 Anlagen zugestimmt. Diese sehen auch Stilllegungen von Friedhöfen vor.

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© Sven Ellger

Von Nora Domschke

In Dresden werden künftig immer weniger Flächen für Bestattungen genutzt. Darauf reagiert die Stadtverwaltung jetzt mit einem Entwicklungskonzept für die 58 Friedhöfe in der Stadt. Das sieht unter anderem vor, rund 26 Hektar auf insgesamt 30 Anlagen stillzulegen. Welche Flächen das sein werden, entscheiden die Träger der Friedhöfe selbst. Nur vier der 58 Anlagen werden von der Stadt verwaltet, zudem gibt es einen staatlichen und 53 konfessionelle Friedhöfe. Alle Betreiber wurden am neuen Konzept beteiligt, sind aber nicht verpflichtet, die Vorschläge umzusetzen. In der letzten Sitzung hat nun der Stadtrat dem Konzept zugestimmt.

Das legt vor allem fest, dass die Flächen, die nicht mehr für Bestattungen benötigt werden, unbebaut bleiben sollen. Das war nicht immer so: So wurde auf einem Teil des Äußeren Matthäusfriedhofes an der Bremer Straße in der Friedrichstadt ein Autohaus errichtet. Das soll mit dem Konzept nun verhindert werden. Stattdessen können auf den Arealen Parks, Biotope, Kleingartenanlagen oder auch Streuobstwiesen entstehen. Ein Pilotprojekt ist auf dem St.-Pauli-Friedhof geplant, der 2016 teilweise stillgelegt wurde.

Auch der Äußere Matthäusfriedhof ist ein Beispiel dafür, wie solche Flächen genutzt werden können. Seit 2013 ist das Umweltzentrum Träger der Anlage, die bereits 1983 stillgelegt wurde. Nun finden dort unter anderem Projekttage für Schüler statt. Hintergrund für Schließungen der Friedhöfe ist die gestiegene Anzahl an Feuerbestattungen. Sie machen gut 90 Prozent der gesamten Bestattungen aus, denn immer weniger Menschen werden im Sarg beerdigt. Zudem werden alternative Bestattungsarten in Gemeinschaftsgräbern oder Friedwäldern beliebter, nicht selten aus Kostengründen. Diese sind preiswerter, und auch die Grabpflege muss nicht bezahlt werden. Berechnungen zufolge werden so im Jahr 2050 nur noch 58 Hektar für Beisetzungen benötigt. Heuet stehen dafür in Dresden noch gut 98 Hektar zur Verfügung.