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Freital plant sein Jahrhundert-Fest

2021 soll das hundertste Stadtjubiläum gefeiert werden. Nun stehen die ersten wichtigen Entscheidungen dafür an.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. Pesterwitz hat vorgemacht, wie es geht. Zur 950-Jahr-Feier in diesem Jahr haben die Bewohner gemeinsam ein umfangreiches Programm gestaltet – mit dem Festumzug als krönenden Abschluss. Im Freitaler Rathaus geht nun der Blick ins Jahr 2021. Wenn Freital sein hundertstes Gründungsjubiläum feiert, dann soll etwas Ähnliches gelingen. „Die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr sollen von Freitalern für Freitaler und ihre Gäste sein“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU).

Die Sächsische Zeitung zeigt, wie Freital sein Jahrhundert-Fest plant.

Die Höhepunkte: Zuschlag für Tag der Sachsen scheint sicher

Für die Feierlichkeiten stehen nun die ersten wichtigen Entscheidungen an. In seiner Dezembersitzung befasst sich der Stadtrat mit der Bewerbung für den Tag der Sachsen. Stimmen die Volksvertreter zu – wovon derzeit auszugehen ist – dann reicht die Stadt ihre Bewerbung offiziell beim Freistaat ein. In der Vergangenheit hatten bereits Landtagspräsident Matthias Rößler, von Amts wegen Präsident des Kuratoriums für den Tag der Sachsen, sowie Ministerpräsident Michael Kretschmer durchblicken lassen, dass die Chancen für Freital ausgezeichnet stehen.

Bekäme die Stadt tatsächlich den Zuschlag, würde der Höhepunkt des Jubiläumsjahres feststehen. Der Tag der Sachsen findet traditionell im September statt. Wie das Rathaus mitteilt, gibt es derzeit Gespräche mit der Geschäftsstelle „Tag der Sachsen“ in der sächsischen Staatskanzlei, anderen Ausrichterstädten und auch zwischen den Projektbeteiligten in der Stadt. Es werde intensiv an der Vorlage für den Stadtrat zur Bewerbung gearbeitet. Zum Thema Kosten für den Tag der Sachsen und das Festjahr insgesamt will sich die Stadt noch nicht äußern. Erste Richtwerte sollen sich aber schon im kommenden Haushaltsplan, den der Stadtrat wohl zum Jahreswechsel verabschieden wird, befinden.

Die Aktionen: Seifenkisten-EM und Baumpflanzaktion

An dem Programm für das Festjahr kann erst gefeilt werden, wenn feststeht, ob Freital den Zuschlag für den Tag der Sachsen bekommt. Trotzdem wurden in den vergangenen Wochen bereits einige weitere Aktionen für das Jahr 2021 angestoßen.

So möchte der Kleinnaundorfer Heimatverein die Seifenkisten-Europameisterschaft 2021 nach Freital holen. Das Rennen soll nicht, wie in der Vergangenheit, in Kleinnaundorf stattfinden, sondern, weil eine längere Strecke gebraucht wird, auf der Höckendorfer Straße in Somsdorf. Die Entscheidung, ob Freital den Zuschlag bekommt, soll noch im November fallen. Außerdem sollen innerhalb der nächsten drei Jahre 100 Bäume in Freital gepflanzt werden. Für die Aktion, die vom Umweltzentrum initiiert wurde und von der Stadt unterstützt wird, läuft derzeit eine Spendenaktion. Rund 400 Euro an Kosten sind pro Baum fällig. Den ersten und den letzten Baum spendiert die Stadt.

Wie das Rathaus außerdem mitteilt, soll es zum großen Stadtgeburtstag auch eine Chronik geben. Dazu laufen derzeit Absprachen.

Das Personal: Finanzbürgermeister leitet prominent besetzte Truppe

Der erste Bürgermeister, Peter Pfitzenreiter, leitet die Planungen für das Jahrhundertfest. Mit den Vorbereitungen beschäftigt sind derzeit außerdem Hauptamtsleiter Holger Leuschner, die Büroleiterin des Oberbürgermeisters, Katrin Reis, und der Geschäftsführer der Stadtholding Wirtschaftsbetriebe Freital, Matthias Leuschner. In diese Gruppe sind weitere Mitarbeiter der Verwaltung und der städtischen Gesellschaften eingebunden. Zudem gibt es eine Arbeitsgruppe aus Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern und Bürgern, die sich regelmäßig trifft.

Es ist davon auszugehen, dass das Planungsteam noch wächst, wenn das Jubiläumsjahr näherkommt. Wo das Team später einmal angesiedelt sein soll – im Rathaus oder bei einem städtischen Unternehmen – ist noch nicht entschieden. Die Stadt geht aber davon aus, dass es, sollte Freital den Zuschlag für den Tag der Sachsen bekommen, ein gemeinsames Planungsteam zum Tag der Sachsen und zum Jubiläumsjahr geben wird. „Wir setzen bei der Planung auch auf die Einbindung vieler ehrenamtlicher Kräfte und dort, wo es notwendig ist, auf externe Dienstleister“, so Rathaussprecher Matthias Weigel.

Die Bürgerbeteiligung: Freitaler sollen entscheiden, was läuft

Das Stadtjubiläum soll ein Fest von Freitalern sein. Das hat das Rathaus immer wieder betont. Dazu gab es seit April dieses Jahres bereits mehrere Mitmachaktionen. Zuletzt hat die Stadt eine Postkarte herausgegeben. Auf ihr können Interessierte eintragen, was sie sich für den 100. Geburtstag Freitals wünschen und diese an die Stadt schicken. Auch auf der Webseite freital.de/100 können die Freitaler ihre Meinung abgeben. Zudem ist die Mailadresse [email protected] freigeschaltet, über die Bürger Anliegen und Vorschläge einreichen können. Man freue sich über jede Rückmeldung und sei dankbar, wenn sich noch mehr Bürger beteiligen würden, heißt es aus dem Rathaus. „Rechtzeitig vorher ein umfassendes Stimmungsbild und kreative Ideen aus der Mitte der Bevölkerung heraus zu haben, ist eine gute Voraussetzung dafür, dass der 100. Stadtgeburtstag viele verschiedene Facetten bietet und von möglichst vielen mitgetragen wird“, so Oberbürgermeister Rumberg.

Der Zeitplan: Nächste Etappe startet Mitte 2019

Auch wenn bis zum Stadtjubiläum noch einige Zeit vergeht, ist der Zeitplan eng gestrickt. Mitte 2019 soll die Bürgerbeteiligung abgeschlossen sein, heißt es aus dem Rathaus. Bis dahin will die Stadt Klarheit haben, was sich die Freitaler für das Festjahr wünschen. Voraussichtlicht im Spätsommer 2019 entscheidet das Kuratorium über die Vergabe des Tages der Sachsen. Anschließend kann Freital in die Feinplanungen gehen. Dann stehen weitere Entscheidungen an, wie zur Organisationsstruktur, zu Veranstaltungen oder Aktionen im Festjahr, so Stadtsprecher Weigel.