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Frachterumbau mit russischer Hilfe

Hamburg/Dresden - In Deutschland und Russland sollen im nächsten Jahrzehnt bis zu 32 Airbus A320 und A321 jährlich zu Frachtflugzeugen umgebaut werden. Dazu hätten Airbus, die Elbe Flugzeugwerke (EFW)...

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Hamburg/Dresden - In Deutschland und Russland sollen im nächsten Jahrzehnt bis zu 32 Airbus A320 und A321 jährlich zu Frachtflugzeugen umgebaut werden. Dazu hätten Airbus, die Elbe Flugzeugwerke (EFW) in Dresden und der russische Flugzeughersteller Irkut-MiG ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, teilte EFW-Geschäftsführer Horst Emker am Donnerstagabend vor dem Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg mit. Bis zur amtlichen Zulassung im Jahr 2010 werde das neue Unternehmen, dessen Name noch nicht feststehe, 60 bis 70 Millionen US-Dollar investieren. Neue Arbeitsplätze für die EFW mit ihren 1280 Beschäftigten seien damit jedoch voraussichtlich nicht verbunden.

Die EFW rüsten derzeit jährlich rund 20 Airbus A310 und Airbus A300-600 zu Frachtern um und seien in Europa in diesem Bereich konkurrenzlos, sagte Emker. Sie werden 32 Prozent an dem Joint Venture halten, Airbus 18 Prozent und Irkut 50 Prozent. „Langfristig sehe ich ein ganz großes Geschäftsvolumen für die Umrüstung dieser zweistrahligen Airbus-Flugzeuge auf Frachter, weil der internationale Luftfrachtverkehr gegenwärtig deutlich schneller wächst als der Passagierverkehr“, sagte der EFW-Chef. „Frachtflugzeuge sind weltweit Mangelware.“

Unternehmensgründung im April geplant

Die Verträge zwischen EFW, Irkut und Airbus sollen noch im März unterzeichnet und das Unternehmen im April dieses Jahres offiziell gegründet werden. Airbus wird für die wichtigsten Entwicklungsarbeiten und die Kundenbetreuung bei den künftigen Frachtflugzeugen verantwortlich sein.

Mit der Umrüstung eines ersten A320-Prototypen soll bereits im Herbst 2009 begonnen werden. 2011 sollen dann die ersten sechs Airbus A320 in Dresden umgerüstet werden. Ein Jahr später kommen die etwas größeren Airbus-Flugzeuge des Typs A321 an die Reihe. In den ersten Jahren werden 80 Prozent der Aufträge in Dresden und 20 Prozent im Irkut-Werk in Luchowizy zwischen Moskau und Rjasan unweit des internationalen Flughafens von Domodewo abgearbeitet werden. Mittelfristig geht Emker von einer jährlichen Umrüstung von 32 A320- und 321-Flugzeugen zu Frachtern aus, wobei dann 17 Flugzeuge in Luchowizy und 15 in Dresden umgebaut werden sollen. (dpa)