Von Marcus Herrmann
Meißen. Familienpolitik gehört zu den wesentlichen Aufgaben sowohl der Meißner Politik als auch der des Landkreises. Dank der steigenden Zahl junger Familien werde in der Kreisstadt seit einigen Jahren intensiv für ausreichende Plätze gesorgt, befand Landrat Arndt Steinbach (CDU), als er am Donnerstagnachmittag einen Förderbescheid an Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) übergab. Mit 187 000 Euro beteiligen sich Landkreis und Freistaat am zweiten Bauabschnitt der Kita „Kalkberg“. Vom Bund kommen rund 337 000 Euro. „Dieser Abschnitt startet nun. Er betrifft den Krippenbereich mit 28 Plätzen“, sagte Steinbach kurz vor einer Besichtigung der Baustelle. Im Oktober 2017 hatte der Neubau auf dem ehemaligen Sportgelände begonnen, im März war Richtfest.
Im Inneren bereits gut zu erkennen sind die vier neuen Gruppenräume, ein Schlafraum, der Sanitärbereich, ein Kinderwagenraum sowie der Zugang zu einer separaten Freianlage. Das Betonfundament für den sich an das Haupthaus anschließenden Krippenbereich für die bis drei Jahre alten Kinder ist bereits gegossen. Nun beginnt der Bau auch hier.
Neben einem betont offenen Innenraum mit großen Bewegungsflächen, gibt es einige Besonderheiten, die das Konzept der neuen Leiterin Therese Kayser unterstreichen. So gibt es etwa einen zentralen Essenraum, ein sogenanntes Kinderrestaurant, wo die Essensversorgung ausschließlich erfolgt. Nacheinander werden die Kinder also nur hier versorgt. „Essen in einzelnen Gruppenzimmern wird es bewusst nicht geben. Das gilt für alle Mahlzeiten“, sagt die 33-Jährige, die seit 2011 als Leiterin in Kitas arbeitet. Zuletzt war sie in der Landeshauptstadt angestellt, seit April ist sie in Meißen. Die Ausgabenküche wird nach Informationen der verantwortlichen Architektin Angelika von Olberg im September dieses Jahres eingebaut.
Kita mit 88 Plätzen
Zudem gibt es weitere Räume, die einem speziellen Schwerpunkt untergeordnet sind – so einen nur für spielerisches Bauen und einen extra Schlafraum.
Bei der Auswahl der neuen Mitarbeiter hat Therese Kayser ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. „Die Abstimmung erfolgt zwischen ihr und unserer Familienamtsleiterin. Beide führen Bewerbungsgespräche mit potenziellen Mitarbeitern“, erläutert Bürgermeister Markus Renner. Am Ende werden bis zu zehn Erzieher und Erzieherinnen in der Kita arbeiten. Nach dem Knirpsenland in der Hainstraße und dem Kinderhaus an der Alten Ziegelei ist die Kita am Kalkberg schon der dritte Neubau in der Stadt Meißen in den letzten fünf Jahren.
Die Nachfrage ist nach Angaben der Stadt weiter hoch. Darum hatte sich der Stadtrat am Mittwoch für ein Erbbaurecht über 22 Jahre an der Mannfeldstraße für die Stadtentwicklungsgesellschaft Seeg ausgesprochen – mit der Auflage eine weitere Kindertagesstätte zu bauen.
Für das noch ungenutzte Areal nördlich der neuen Kita gibt es laut Olaf Raschke noch keine genauen Pläne. Eine Entwicklung der Fläche, die sich in städtischem Eigentum befindet, sei jedoch beabsichtigt.