Merken

Flammen kennen keine Grenzen

Ein Großbrand im Bielatal stellte sächsische und tschechische Wehren auf die Probe. Die Zusammenarbeit gelang – trotz Widrigkeiten.

Teilen
Folgen
NEU!
© Marko Förster

Von Maximilian Helm

Sächsische Schweiz. Landrat Michael Geisler (CDU) hat sich jetzt bei allen Beteiligten für den internationalen Feuerwehreinsatz Mitte Oktober im Bielatal bedankt. Dabei lobte er besonders die Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Feuerwehren. Dunkelheit und unwegsames Gelände hatten die Löscharbeiten zu einer mehrtägigen Mammutaufgabe werden lassen.

Der am frühen Nachmittag des 10. Oktobers in der Nähe des tschechischen Ostrov ausgebrochene Brand wurde vom stark böigen Süd-Ostwind schnell Richtung Sachsen getrieben. Bereits wenige Stunden später forderte die tschechische Feuerwehr Hilfe von deutschen Einsatzkräften an. Die aufgrund der Trockenheit meterhohen Flammen und das schwer zugängliche Gelände hatten den Brand schnell außer Kontrolle geraten lassen. Besonders der Mangel an Löschwasser bereitete den Kameraden damals Probleme. Bereits bei Ausbruch des Feuers enthielt das in der Nähe gelegene Regenrückhaltebecken kein Wasser, denn der Zulauf war seit Wochen versiegt. Löschwasser musste deshalb mit Fahrzeugen aus der zehn Kilometer entfernten tschechischen Gemeinde Tissa herangeholt werden. Von deutscher Seite waren vier Löschzüge im Einsatz.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rosenthal-Bielatal mussten vor Ort eine etwa zwei Kilometer lange Schlauchleitung zur Biela errichten, durch die bis zu 1 200 Liter Wasser pro Minute gepumpt wurden. In der ersten Nacht mussten die Löscharbeiten sogar unterbrochen werden. Am 12. Oktober dann, zwei Tage nach Brandausbruch, begannen auch die deutschen Feuerwehren mit der eigentlichen Brandbekämpfung. Auf der Suche nach verbleibenden Glutnestern musste der Waldboden teilweise umgegraben und gewässert werden, was den Einsatz langwierig und schweißtreibend gestaltete. Gegen Mittag war die Ausbreitung der inzwischen 35 Hektar großen Brandfläche gestoppt. Am Abend konnte das Feuer dann so weit eingedämmt werden, dass sich die deutschen Feuerwehrleute zurückziehen und die restlichen Löscharbeiten von den tschechischen Kollegen übernommen werden konnten. Insgesamt hatten sich zwölf freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 150 Feuerwehrleuten aus Sachsen an dem Einsatz beteiligt.

Der Landrat lobte im Besonderen die Arbeit des Bürgermeisters der Gemeinde Rosenthal-Bielatal, Gebhardt Moritz (CDU). Dieser habe „die logistische und materielle Sicherstellung der Versorgung der Einsatzkräfte sichergestellt“, so Michael Geisler in seinem Informationsbericht für den Sonderkreistag am Montag.