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Fläche für Tobehalle verkauft

Der Eigentümer hat weitergehende Pläne mit der Immobilie in Döbeln. Erst einmal braucht er einen Wasseranschluss.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Seit mehreren Jahren ist das ehemaligen Tanzhaus Central nicht mehr genutzt. Die Showtanzformation hatte als Verein Insolvenz angemeldet. Das Tanzhaus wurde inzwischen zwangsversteigert. Eine Wiederbelebung ist aber aus rein praktischen Gründen nicht möglich: Beim Bau der Bahnhofstraße war der Hausanschluss für das ehemalige Kino vergessen worden. Fünf Jahre lang lässt es das Landesamt für Straßenbau und Verkehr aus Gründen der Gewährleistung nicht zu, dass in die neue Straße hineingerissen wird. Die Erschließung des Grundstücks soll deshalb von hinten, von der Waldheimer Straße erfolgen. Der neue Eigentümer, der aus Dubai stammende Dresdner Waed Arabi, hat Pläne mit dem Tanzhaus: Perspektivisch könnte es wieder für Veranstaltungen genutzt werden. Außerdem sei der Bau einer Spiel- und Tobehalle für Kinder denkbar. Mit dem Umsetzen dieser Pläne ist er jetzt ein Stück weitergekommen. Der Hauptausschuss hat dem Verkauf eines Grundstücks zugestimmt.

Die Stadt besitzt gleich hinter dem Tanzhaus ein verwildertes Areal. Früher wurde es als Gartenland genutzt, seit Jahren liegt es brach. Bei der knapp 1000 Quadratmeter großen Fläche handelt es sich um ein sogenanntes gefangenes Grundstück, das nur über andere Grundstücke zu erreichen ist. Die Fläche war vor Jahren mit Bauschutt und Muttererde aufgefüllt worden, sagte Jürgen Aurich, zuständig für die städtischen Liegenschaften.

Teuer ist die Fläche nicht. Knapp 4700 Euro ruft die Verwaltung für das Areal auf. An eine Bedingung wird der Verkauf aber geknüpft: Der Investor muss ein weiteres Grundstück an der Waldheimer Straße erwerben, das sich im Besitz der städtischen DWVG befindet. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat diesem Verkauf zugestimmt, so Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU). Allerdings handelt es sich dabei um Bauland, das entsprechend teurer ist. Die Trinkwasserleitung für das Tanzhaus soll über diese Grundstücke gelegt werden. Auch dann, wenn Arabi die Flächen nicht kaufen sollte. Stadt und DWVG würden dann eine entsprechende Vereinbarung treffen und die Rechte im Grundbuch sichern lassen.

Waed Arabi, der, wie er sagt seit, 30 Jahren in Deutschland lebt, arbeitet als Projektentwickler für Investoren aus seinem Heimatland Dubai. Wenn im Tanzhaus wieder Wasser anliegen würde, könnte es zumindest in seiner bestehenden Form erst einmal wiederbelebt, Tanzveranstaltungen und Livemusik angeboten werden, sagte Arabi. Perspektivisch wäre dann der Bau der Tobehalle für Kinder möglich. Dann wäre das Tanzhaus für Familienpartys und Kindergeburtstage attraktiv. Zusammen mit einem Parkhaus habe dieses Projekt einen Umfang von etwa drei Millionen Euro.

Offensichtlich sind diese Pläne derzeit aber noch nicht sehr konkret. Wie Arabi sagte, müsste dazu ein weiteres Grundstück gekauft werden, das sich in Privateigentum befindet. Außerdem hätten andere Projekte derzeit Vorrang. Für die Investoren aus Dubai seien auch andere Länder wie Kroatien, die Türkei oder Montenegro derzeit sehr interessant.