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Fischsterben in der Forellenzucht

Die Fische wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit vergiftet. Für den kleinen Betrieb in Nedaschütz kann das an die Existenz gehen.

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© Rocci Klein

Göda. In der Forellenzuchtanlage Nedaschütz (Gemeinde Göda) sind die Fische vermutlich vergiftet worden. Wie die Polizei in Görlitz und das Landratsamt Bautzen am Wochenende in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, haben Unbekannte am Flusslauf oberhalb des Betriebes – dem Vernehmen nach in Spittwitz – eine unbekannte Substanz in das Schwarzwasser eingeleitet. „Das führte mutmaßlich zum Verenden des Fischbestandes in der Zuchtanlage“, heißt es. Die hochsommerlichen Temperaturen spielen den Angaben zufolge keine Rolle. Auch im Schwarzwasser wurden Fischkadaver gefunden.

Forellen verendet

Die Inhaberin der Forellenzucht hatte das Fischsterben am Freitagabend bemerkt. Neben der Feuerwehr, Spezialkräften und der Polizei wurde auch das Kreisumweltamt hinzugezogen. Es wurden Wasserproben entnommen, die nun untersucht werden. Auch am Sonntag waren Fachleute für weitere Untersuchungen vor Ort, berichteten Augenzeugen.

Der Schaden liegt nach ersten Angaben bei mehreren zehntausend Euro. Sämtliche Forellen – über 13 Tonnen – starben. Die Becken wurden abgelassen, die Kadaver am Sonnabend abtransportiert, sagte Kerstin Wehner, die Inhaberin der Forellenzuchtanlage, am Sonntagvormittag der SZ. Noch nicht entschieden war zu diesem Zeitpunkt, ob auch die Störe in den Becken getötet werden müssen. „Ich warte jetzt erst einmal auf die schriftliche Anordnung des Landratsamtes – auch wie mit der Reinigung der Becken zu verfahren ist“, sagte Kerstin Wehner. Sie startete 1996 in Reichenbach beruflich mit der Forellenzucht. Seit dem Jahr 2001 hat der Betrieb seinen Hauptsitz in Nedaschütz.

Amt warnt vor möglichen Gefahren

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung. Das Landratsamt informierte vorsorglich die Landestalsperrenverwaltung, die angrenzenden Teichwirtschaften sowie die umliegenden Anglerverbände. Der Leiter des Kreisumweltamtes Georg Richter erklärte laut Pressemitteilung, nach derzeitigem Stand könne „eine Umwelt- und Gesundheitsgefährdung für das Schwarzwasser und für dessen Anlieger nicht gänzlich ausgeschlossen“ werden, auch wenn der unbekannte Stoff sich bereits fortlaufend im Wasser verdünnte. Anrainer des Schwarzwassers zwischen Nedaschütz der Einmündung in die Schwarze Elster sollten vorsorglich kein Wasser aus dem Fluss nutzen, bis die Ergebnisse der Wasserproben vorliegen, rät das Umweltamt. Das Landratsamt Bautzen kündigte an, über die Ergebnisse der Wasserproben „zeitnah“ informieren zu wollen. (SZ)