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Feuerwehren im Dauereinsatz

In Großschönau ist erneut ein Brand ausgebrochen. Nicht immer ist die Trockenheit schuld.

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© xcitepress/rl

Von Jan Lange

Die Feuerwehren in der Region kommen nicht zur Ruhe: Am Mittwochabend hat es erneut in Großschönau gebrannt. In der Schreberstraße stand eine Hecke in Flammen, wie Gemeindewehrleiter Fabian Hälschke der SZ mitteilt. Die Kameraden verhinderten, dass die Flammen auf ein nahes Gebäude übergriffen und löschten die Heckenbüsche. Erst am Dienstag ist die Großschönauer Wehr wegen eines Brandes auf einem Getreidefeld ausgerückt. Eine Fläche von vier Hektar brannte, ausgelöst hatte das Feuer ein technischer Defekt an einem Mähdrescher. Mittwochmittag rückten die Großschönauer Kameraden dann unterstützend nach Spitzkunnersdorf aus, wo es ebenfalls großflächig auf Feldern brannte. Die Kameraden sind also bei drei Einsätzen innerhalb von zwei Tagen gefordert gewesen. „Das zehrt an den Kräften“, meint Hälschke. Hinzu kommt, dass derzeit auch der eine oder andere Feuerwehrmann im Sommerurlaub ist. Engpässe gebe es wegen der Ferienzeit aber keine, betont der Großschönauer Gemeindewehrleiter.

Der Schaden bei den Bränden liegt im vierstelligen Bereich. Andreas Müller von der Agrargenossenschaft Hainewalde beziffert den Schaden bei dem abgebrannten Feld in Großschönau auf über 1 000 Euro. Ähnlich hoch sei auch der Wert des verbrannten Strohs in Spitzkunnersdorf gewesen, wie Andreas Arnold, Geschäftsführer der Vermögensgemeinschaft Spitzkunnersdorf, kurz nach dem Brand der SZ erklärte. Darüber hinaus ist, wie die Polizei mitteilt, an der Strohpresse ein Schaden von etwa 10 000 Euro entstanden. Die Mitarbeiter der Vermögensgemeinschaft machen derzeit Nachtschichten, um die Maschine wieder zu reparieren. Denn noch sind nicht alle Felder abgeerntet. Auf etwa 55 Hektar steht noch das Getreide. Die Hainewalder Bauern müssen sogar noch über 200 Hektar Getreide und Raps einholen. Um erneute Brände zu verhindern oder schnell löschen zu können, stehe nun immer ein Güllewagen mit Wasser bereit. Auch bei den Spitzkunnersdorfern ist immer ein Wasserpflug ganz in der Nähe. Außerdem werden die Maschinen nun zweimal am Tag gereinigt, um mögliche Brandherde zu beseitigen. Normalerweise finden derartige Reinigungen nur aller zwei Tage statt. Aber die anhaltende Trockenheit erfordert eben besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Doch selbst der beste Schutz hilft nichts, wenn fremde Hände zündeln. Im Fall des Heckenbrandes in Großschönau soll es sich vermutlich um Brandstiftung handeln. Denn nach Angaben von Anwohnern soll vom Ort des Geschehens ein kleinerer Mann in Richtung Waltersdorf weggerannt sein. Außerdem habe die Hecke mittendrin auf einmal angefangen zu brennen. Die Kriminalpolizei hat deshalb Ermittlungen aufgenommen. Auch wegen des Brandes in Altbernsdorf geht die Polizei, wie Pressesprecher Thomas Knaup mitteilt, dem Verdacht der Brandstiftung nach. Wenn Leute während einer so langen Trockenheit bewusst Feuer legen, sei das absolut unverständlich, findet Fabian Hälschke.

In manchen Fällen kann aber auch Fahrlässigkeit der Grund für einen Brand sein. Dies wird bei dem Feuer in einem leer stehenden Gebäude im ehemaligen Armeegebiet in Zittau vermutet. Der Brand am Mittwoch könnte durch Personen verschuldet worden sein, die sich unerlaubt in dem Objekt aufgehalten haben, glaubt Zittaus Feuerwehrchef Uwe Kahlert. In dem Gebäude brannte Unrat auf etwa einem Quadratmeter. Es entstand dadurch eine starke Rauchentwicklung, die sich im Gebäude schnell ausgebreitet habe. Die Feuerwehr Zittau war mit 14 Kameraden vor Ort.

Dass die Feuerwehren derzeit zu mehr Einsätzen gerufen werden als in vergleichbar trockenen Jahren kann Kahlert nicht bestätigen. „Ich glaube, dass aufgrund der Trockenheit die Bürger aufmerksamer sind und nicht so leichtfertig mit offenem Feuer umgehen“, meint Zittaus Feuerwehrchef.